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Shaun White Snowboarding: World Stage

Shaun White Snowboarding: World Stage

Raus auf die Piste mit Sunnyboy Shaun White. Das Grinsegesicht ist Maskottchen für Ubisofts neuerlichen WIntersportausflug, der in diesem Jahr lediglich auf Nintendos Wii-Konsole halt macht.

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In Shaun White Snowboarding: World Stage zieht es Shaun und seine Freunde, das verrät schon der Name, in die weite Welt hinaus. Der Vollprofi aus Amerika hat sich selbstverständlich schon für das Finale in Schweden qualifiziert. Die imaginären Freunde im Spiel müssen sich erst an die Weltrangliste kämpfen.

Es mag vielleicht unfair gegenüber den Konkurrenz sein, dass sich zwölf verschiedene Charaktere auf ein und demselben Platz in der Rangliste scharen. Aber unfair ist es wahrscheinlich auch, dass sie allesamt über Spezialfähigkeiten verfügen, die sicher weit über Doping-Skandale im Rad- und Reitsport hinausgehen. Freund Gordon beispielsweise sorgt für einen Tempo-Boost, wenn genug Respekt-Power durch entsprechende Items oder sauber vorgeführte Techniken gesammelt wurde. Die gute Jasmin kann einen Sprung-Boost aktivieren, Doug versorgt den Spieler mit Rempel-Power und so weiter und fort.

Die Weltrangliste wird im Kampagnenmodus durch das Absolvieren diverser Events erobert. Jede Fortschrittsstufe bietet drei Rennevents pro Woche an, so dass am Ende eine beträchtliche Zahl an Leistungen mit variierendem Schwierigkeitsgrad erbracht werden kann. Eine Woche im Spiel dauert aber wirklich nur einen Event lang an. Wird eine neue Stufe freigeschaltet, kann auf die bisher gemeisterten weiterhin zugegriffen werden. Zum Beispiel, um die Zeit im Slalomwettlauf zu verbessern, mehr Trickpunkte auf der Halfpipe zu kassieren oder im Rennen die Konkurrenz weit hinter sich zu lassen.

Für Bestleistungen werden nämlich auch neue Kleidungsstücke und Aufkleber freigeschaltet. Kein wirklich großer Motivationsschub ohne einen Onlinemodus, in dem die erspielte Kluft präsentiert werden kann. Aber beim genauen Hinschauen fällt auf, dass sich das Entwicklerteam aus Montreal dabei scheinbar ohnehin nicht besonders viel Mühe gegeben hat. Bordaufkleber wirken wie Fremdkörper, Kleidung ist wenig abwechslungsreich. Da war wohl zu wenig Entwicklungszeit übrig und das Feature wurde auf die Schnelle implementiert. Wenigstens unterscheiden sich die zwölf Charaktere merklich - und auf die kommt es schließlich an.

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Im Grunde sind zwölf Snowboarder ein cooler Haufen, der während des gesamten Spiels auf dem Flughafen rumhängt, um von einem Rennevent zum nächsten zu jagen. Der comichafte Look steht nicht nur Shaun White gut zu Gesicht, sondern verhilft dem ganzen Spiel zu einem wirklich glaubhaften Erscheinungsbild. Die Phantasie-Strecken überzeugen mit ihrem beispielsweise riesenhaften pinkfarbenen Eifelturm zwar nicht komplett. In erster Linie liegt dies aber daran, dass Papp-Zuschauer und Hintergrund-Bitmaps nicht immer erste Wahl sein sollten. Meistens schaut der Spieler jedoch sowieso nicht so sehr auf die Umgebung. Hauptsache, es ist bunt und funkelt.

Fluch und Segen ist die Steuerung von Shaun White Snowboarding: World Stage. Sowohl mit der Wii-Fernbedienung als auch mit dem Balance Board fühlt sich das ganze frei und locker an. Doch das Sich-nicht-Gedanken-machen-müssen, welche Taste nun die richtige ist, hat eben auch seinen Preis. Wenig Möglichkeiten bietet das Spiel und so richtig präzise funktioniert keine variante. Am Balance Board kommt hinzu, dass es wirklich unglaublich anstrengend ist, Gas zu geben. In der Hocke zumindest steht es sich auf Dauer wenig bequem.

Wii Motion Plus wird ebenfalls unterstützt. Nintendos verbesserte Sensibilität ist Voraussetzung für das Designen eigener Tricks udn Techniken. Damit können aber lediglich die Eingaben für bekannte Verenkungen überschrieben werden, was der Kreativität wieder arge Grenzen setzt. Auch der Soundtrack schlengelt sich so durch. Es gibt ein paar wirklich tolle Nummern, aber viele Songs sind nicht enthalten. Außerdem wiederholen sich die Titel viel zu oft. Immerhin bietet Shaun White Snowboarding: World Stage eine deutsche Sprachausgabe, auch wenn damit auf die zarte Originalstimme von Mr. White verzichtet werden muss.

Aber verzichtet wird in diesem Spiel sowieso an allen Ecken und Enden. Und das, obwohl das Fasten in dieser Jahreszeit nun wirklich nichts verloren hat. Aber abgesehen von der netten Präsentation ist der Titel eben nur Durchschnittsware. Es reißt einen lediglich aus zwei Gründen vom Sofa hoch: Zum einen funktioniert das Balance Board im Sitzen wirklich unglaublich schlecht und zum anderen kann via Wii-Fernbedienung das Spiel zwar ausgeworfen werden, aber es zum Einstauben in den Schrank stellen, dass muss noch jeder selbst machen.

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06 Gamereactor Deutschland
6 / 10
+
hübsche Präsentation, Balance Board-Unterstützung, mit Splittscreen-Multiplayer
-
Steuerung insgesamt eher schwammig, ohne Online-Multipayer
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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