Toy Soldiers: Cold War

Das Spielprinzip von Toy Soldiers wurde grundsätzlich beibehalten. Angreifende Wellen von Gegnern müssen mit Geschützen, die an vorbestimmten Plätzen aufzustellen sind, davon abgehalten werden, die eigene Spielzeugkiste zu stürmen. Der Spieler darf jederzeit eines dieser Geschütze selbst steuern und auf die Gegnerwellen feuern, wobei es jeweils unterschiedliche Türme für beispielsweise fliegende oder gepanzerte Angreifer gibt.

Vor allem bezüglich des Arsenals hat sich in Toy Soldiers: Cold War einiges geändert. Abhängig davon, welche Upgrade-Stufe der Turm erreicht hat, können Panzerabwehrraketen nun nach dem Abfeuern mit der Missile-Cam selbst ins Ziel gelenkt werden. Und es gibt spezielle, durch einen Stern gekennzeichnete Einheiten, die bei Abschuss eine Art Slotmaschine starten, die unterschiedliche Superwaffen wie zum Beispiel Airstrikes oder Atomwaffen zur einmaligen Nutzung freigibt. Diese Superwaffen können aber auch durch größere Combos bei den Abschüssen freigeschaltet werden. Dazu gehört jetzt auch der Commando, ein 80er-Jahre-Rambo-Verschnitt im Batteriebetrieb, der es kurzzeitig auch mit ganzen Armeen aufnimmt.

Zusätzlich gibt es auch wieder Fahrzeuge, die frei gesteuert werden dürfen. Die Palette reicht vom Panzer bis zum Kampfjet oder Hubschrauber. Alle Fahrzeuge laufen im Batteriebetrieb, der durch Einsammeln der auf dem Schlachtfeld verteilten Batterien verlängert werden kann.

Bei Spielprinzip und Grafik hat sich gegenüber dem Vorgänger eigentlich nichts geändert, aber die Schlachten sind immer noch episch und für ein Xbox Live Arcade-Spiel erstaunlich spektakulär. Die Gebäude werden nach und nach in Schutt und Asche gelegt und jede Menge Einheiten liefern sich erbitterte Schlachten. Die Hauptneuerung für Toy Soldier-Veteranen ist der neue Koop-Modus. Zwei Spieler dürfen zusammen im Splitscreen oder online die Kampagne und den Survival-Modus bestreiten. Und das ist auch die eigentliche Stärke von Toy Soldiers: Cold War.

Es gibt in der Kampagne unterschiedliche Schwierigkeitsstufen. Mit dabei sind klassisch einfach, normal und hart - dazu kommt aber noch der Elite-Modus, in dem kein Turm von der Künstlichen Intelligenz gesteuert wird und die Spieler alle Türme selbst besetzen müssen. Das ist ideal für zwei Spieler. Eine weitere Variante ist der neue General-Modus, in dem wiederum kein Turm selbst gesteuert werden darf. Er macht taktisches Platzieren der Geschütze besonders wichtig, zumal auch die Fahrzeuge nicht benutzt werden dürfen.

Der Versus-Modus ist mit kleinen Änderungen auch wieder integriert worden. Hier steht der Commando ständig zur Verfügung und kann einnehmbare Geschützstellungen in der Mitte der Karte erobern. Neu dazu gekommen sind kleine Minispiel-Herausforderungen, in denen im Zeitlimit Ziele mit der Missile-Cam abgeschossen werden müssen oder Raketen durch einen Hindernisparkour geschickt werden.

Durch die veränderte Struktur der Erfolge ist Toy Soldiers: Cold War wesentlich einfacher geworden als der Vorgänger. Es gibt eigentlich nur einen schweren Erfolg und genau den zu bekommen, hat mir persönlich am meisten Spaß gemacht. Da wäre noch mehr drin gewesen, wo mittlerweile doch jedem Entwickler klar sein dürfte, wie sehr Achievements das Spielverhalten bei einem Großteil der Spieler verändert haben - gerade im Kontext Langzeitmotivation.

Das ganze Spiel fühlt sich leider nicht mehr ganz so frisch und neu an wie vor eineinhalb Jahren. Auch die Kampagne ist mit elf Missionen wesentlich kürzer als noch beim Vorgänger, zumal auch die Rückrunden aus Sicht der jeweils anderen Seite weggelassen wurden. Aber mit dem neuen Koop-Modus und mit den diversen Schwierigkeitsstufen kann man auch mit Toy Soldiers: Cold War wieder viel Spaß an den epischen Spielzeugschlachten haben.