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The Showdown Effect

The Showdown Effect

The Showdown Effect ist ein Action Spiel der besonderen Art. Es ist blitzschnell, bitterböse und verdammt blutig - ein perfekter Zeitfresser.

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Warum nennen die Arrowhead Game Studios ihre Spiel eigentlich The Showdown Effect? Nun, vielleicht meinen sie damit einfach das sekundenschnelle Ansteigen des Adrenalinpegels, gefolgt von zittrigem Tastengehämmere und anschließendem tiefen Aufatmen. Zumindest ist es ein richtig schnelles Spiel. Wow!

Auf den verschiedenen Ebenen springen und rutschen die Gegner mit Nah- oder Fernkampfwaffen herum. Jeder hat das gleiche Ziel: Töten und Zerfleischen. Und die letzten zwei Spieler am Ende der Runde haben einen ganz besonderen Ansporn: den Showdown überleben! Natürlich kann nur einer gewinnen und das führt zu einer packenden Schlacht.

Unser Charakter kann zwei Waffen mit sich führen, wobei mir selbst entscheiden, ob wir lieber auf Distanz oder aus nächster Nähe kämpfen oder die Mischung schätzen. Fähige Schützen visieren mit dem freien Steuerkreuz einen Gegner an und schießen auf das Ziel - so ist es jedenfalls gedacht. Fähige Nahkämpfer benötigen nur wenige Schläge, um den Gegner zu zerstückeln.

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The Showdown EffectThe Showdown Effect
Jeder Charakter kann zwei Waffen mit sich führen und alle haben das gleiche Ziel: Töten und Zerfleischen.

Beim eigentlichen Kampf sieht das allerdings ganz anders und nicht mehr so geordnet aus. Fernkämpfer können nicht in ruhe Zielen, denn die Charaktere springen wild umher, schießen und schnetzeln in Windeseile. Hier den Überblick zu behalten, ist nicht leicht. Nahkämpfer müssen zudem richtig nah heran und es kann sein, dass unser Gegenspieler schneller ist als wir.

Chaos. Puh, haarscharf davongekommen. Heilen auf Knopfdruck. Doch Vorsicht, wir können uns dabei nicht bewegen. Ausgerechnet jetzt bemerkt ein anderer Spieler den Kampf. In Sekundenbruchteilen muss reagiert werden, aber umsonst - Respawn. Dafür mit voller Energie und dem Ruf nach Rache. Das kriegt er zurück!

Aber fangen wir doch einmal richtig an: The Showdown Effect ist ein reines 2D-Multiplayererlebnis. Es die Möglichkeit ein Tutorial zu spielen, aber für den Kampf da draußen ist es ziemlich unbrauchbar. Neun Puppen zu erlegen macht erstens keinen Spaß und bringt uns gegen echte Gegner auch nicht weiter.

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Die Steuerung prägt sich schnell ein. Das Zielen mit der Maus benötigt sehr viel Übung, aber aus artverwandten Spielen können wir unsere Fähigkeiten übernehmen. Allerdings grenzt es wegen der Hektik ein wenig an irre Fingerakrobatik, die höheren Ebenen nach dem Start noch einmal zu erreichen. Deshalb spielen sich die meisten Kämpfe auf der untersten Region ab.

The Showdown Effect
Das gesamte Spielprinzip konzentriert sich auf kurzlebige, superschnelle Mehrspielerpartien.

Das gesamte Spielprinzip konzentriert sich auf kurzlebige, superschnelle Mehrspielerpartien mit Abwandlungen der Modi Deathmatch und Team Deathmatch. In Last Stand kämpfen bis zu sechs Spiele gegeneinander. Es gibt Team-Deathmatch für bis zu acht Spieler. Hier wird anfangs normal gespielt wird. Dann kommt der Zeitpunkt, an dem die Zeit abgelaufen ist und unser Tod mit nervigem Zuschauen bestraft wird, bis nur noch einer übrig ist. Dieser Überlebende bekommt natürlich Extrapunkte.

Die dritte Variante heißt Die Entbehrlichen. Es gibt zwei Gruppen und die Spieler der einen sind eben entbehrlich, denn die Spieler tauchen nach dem Ableben ohne Verzögerung wieder auf. Die anderen müssen mit jedem Tod eine länger andauernde Wartezeit in Kauf nehmen. Gelingt es den Entbehrlichen alle Gegner gleichzeitig tot zu bekommen und alle warten auf einen Respawn, dann werden die Rollen getauscht.

Nach der Partie wird in der Lobby geflucht, sich gratuliert und wir bekommen je nach Spielstil und Erfolg Geld, mit dem wir zusätzliche Waffen, Charaktere und Kleidungsstücke freischalten. Jede Figur kann über zahlreiche Klamotten sehr individuell gestaltet werden, aber Auswirkungen auf das Spiel haben sie nicht.

Egal, wie hübsch wir ausschauen, geübte Spieler zerhacken uns in Sekundenbruchteilen. Dann fliegt alles in tausend Fetzen und verziert mit unseren Gedärme die umliegenden Wände. Die Gewaltdarstellung ist so exzessiv, dass der liebe Isaac Clarke sich mit Sicherheit übergeben müsste. Zerplatzte Körperfetzen, zerteilte Gliedmaßen und jede Menge Blut spricht vor allem Splatterfans an und das sehr deutlich. Auch die Rockmusik macht das deutlich. Derbe Gitarrenriffs und schnelle, helle Töne legen sich über das Spiel. Das gefällt und motiviert der Zielgruppe.

The Showdown Effect
Die Umgebungen sind so detailliert, dass sie anfangs mit der drolligen Höhlenidylle The Cave von Ron Gilbert verwechselt werden können.

Die Umgebungen sind so detailliert, dass sie anfangs mit der drolligen Höhlenidylle The Cave von Ron Gilbert verwechselt werden können. In Showdown von Neo Tokio, einer der vier Karten, gibt es eine Werkstatt mit reparationsbedürftigem Roboter, bunte Automaten und blinkenden Lichter. Während des großen Showdowns am Ende erkennen wir im Hintergrund den Kampf von Godzilla gegen einen großen Mutanten. Anderenorts sehen wir einen fliegenden Drachen.

Überall auf den Karten finden sich Interaktionsmöglichkeiten. Es gibt Schwerter, Wurfmesser oder auch einen Baseballschläger, die wir gegen unserer Angriffswaffe tauschen können. Außerdem können wir auch einen Schild oder den Mülltonnendeckel zum Schutz mitnehmen. Das bringt Taktik in das Spiel. Das gilt ebenso für die Fahrstühle. Sie sind perfekt für überraschende Auftritte. Es dauert einige Sekunden bis wir ihn betreten, aber er bringt uns in Windeseile auf eine andere Ebene. Dort gelingt es uns dann einen Gegner zu überraschen. Cut! Schon liegen seine blutigen Überreste von uns. Einfach toll!

Ein weiterer äußerst interessanter Aspekt ist der integrierte Nebel des Krieges. Der Bildausschnitt, den wir sehen ist relativ groß und reicht auch eine Etage höher beziehungsweise tiefer. Jedoch werden lediglich die Feinde angezeigt, die sich tatsächlich im Sichtfeld unseres Charakters befinden. Der Rest wird in Schatten gehüllt. Blockiert uns eine Tür, können wir nur erahnen, was dahinter stattfindet und das sorgt für Nervenkitzel.

Was bleibt ist ein wirklich unterhaltsamer Zeitvertreib für zwischendurch. Das Spiel hat seinen Charme und nach einiger Eingewöhnungszeit lässt es uns gar nicht mehr los. Trotz der wenigen Karten und ähnlichen Modi unterhält es für Stunden, wenn man sich darauf einlässt. Außerdem können wir uns sicher sein, dass noch weiterer Inhalt in Form von kostenpflichtigen Downloadinhalten zur Verfügung stehen kommt.

07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
flinke Kämpfe, forderndes Gameplay, kurze Matches, schneller Spielaufbau, tolle Umgebungsdetails
-
Gewaltgrad zu hart, eigenwillige Musik, Steuerung beim Springen, fehlende Langzeitmotivation
overall score
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