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Super Monkey Ball: Banana Splitz

Super Monkey Ball: Banana Splitz

Monkey Ball landet auf der Playstation Vita und für Freunde von Segas lustigen Affen gibt es gute und schlechte Nachrichten.

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Super Monkey Ball auf dem Gamecube rollte sich direkt in unsere Herzen. Steuerung und Level-Design waren brillant. Zusammen mit den klassischen Minispielen wie etwa Monkey Target war es einer der besten Launch-Titel für die Konsole. Sega brachte dann noch eine gute Fortsetzung, aber in letzter Zeit hatten sie sehr damit zu kämpfen, die anfängliche Magie wieder einzufangen.

Das hing vor allem damit zusammen, weil versucht wurde, ein jüngeres Publikum zu begeistern und auf diverse neue Steuerungskonzepte zurückgegriffen wurde. In gewisser Weise verbindet Super Monkey Ball: Banana Splitz die beiden Extreme miteinander. Es gibt ein paar ziemlich herausfordernde Level der alten Schule, aber auch Tonnen von Gimmicks, welche die Features der Playstation Vita unterstützen. Kurz gesagt: Das Spiel ist ein zweischneidiges Schwert.

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Super Monkey Ball: Banana SplitzSuper Monkey Ball: Banana Splitz
Das neue Geschicklichkeits-Spielchen ist leider ein zweischneidiges Schwert.
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Das Gute. Die regulären Monkey Ball-Level machen noch immer Spaß und sie sind zudem wirklich herausfordernd, wenn die fortgeschrittenen Abschnitte erreicht werden. Super Monkey Ball: Banana Splitz bietet wie üblich 100 Level. Zehn davon sind einsteigerfreundlich - also lächerlich einfach. Es gibt dann 30 normale Level, welche die meisten ohne Probleme schaffen sollten und der Rest ist dann für Fortgeschrittene, wobei im Anschluss noch einmal Master Challenges zu absolvieren sind - für jene, die es richtig drauf haben.

Ich allerdings habe so meine kleinen Probleme mit manchen der Elemente, die beweglich sind. Diese fordern zwar auch unsere Fähigkeiten, aber basieren mehr darauf, exakt den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Obwohl ich finde, dass sie ein wenig den Spaß verderben, gibt es daneben natürlich echte Herausforderungen, die an die in diesem Fall gute alte Zeit vor zehn Jahren erinnern.

Das Spiel vermittelt ein gutes Gefühl für schnelles Tempo und manche Abkürzungen werden nur die Mutigen und Dummen wagen. Das Leveldesign ist zwar nicht genauso gut wie das des Originals, aber Super Monkey Ball: Banana Splitz ist trotzdem ziemlich unterhaltsam. An manchen Stellen verzeiht es mehr, aber im Kern ist es ziemlich großartig.

Und es gibt Monkey Target. Der Klassiker aus den alten Tagen ist zurück. Und ja, es macht immer noch genauso viel Spaß wie eh und je. Es wurde wirklich in keiner Weise irgendwie verbessert (damit auch nicht verschlechtert) und bietet lediglich drei verschiedene Level. Aber trotzdem ist es etwas, auf das man einfach abfahren muss und über die Ranglisten wird es auf Dauer spannend bleiben.

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Das Schlechte. Monkey Target ist nur eines von acht Minispielen. Einige sind in ganz Ordnung - wie beispielsweise Battle Billards mit Freunden. Andere aber tun einfach nur weh und manche fühlen sich sogar wie Totalausfälle von Spielchen an, die wir eigentlich mochten. Ja, konkret geht es um Number Ball und Pixie Hunt. Monkey Rodeo und Monkey Bowling sind auch ziemlich mies und während wir Monkey Bingo und Love Maze durchaus noch etwas abgewinnen können, bieten sie dennoch nicht die Form von qualitativ hochwertiger Unterhaltung, die wir von einem Spiel für die PS Vita erwarten.

Die Grafik ist einfach viel zu simpel für das, was die Plattform kann. Und das Verwenden von modernen Stilen bei der Optik erinnert uns an die Kreationen mit Knetfiguren. In vielen Fällen funktioniert das sogar gut, aber an einigen Stellen, so wie etwa beim Wasser in Monkey Target, schmerzt es die Augen.

Eine unschöne Entscheidung beim Game-Design betrifft die Touchscreen-Menüs. Statt mir bei Wiederholungen oder Entscheidungen die Möglichkeit zu geben, dies auch mit einem Knopf zu bestätigen, muss ich alles mit dem Touchscreen erledigen. In einem Spiel wie Super Monkey Ball ist das ziemlich nervig, weil ein Spiel im Durchschnitt sowieso keine dreißig Sekunden dauert und wir ständig in diesen Menüs unterwegs sind. Klar kann man das auch mit einem Wisch erledigen, aber es ist nicht einzusehen, warum uns nicht die Wahl gelassen wurde, die eigene Spielerfahrung zu verbessern.

Super Monkey Ball: Banana Splitz
Aber all die neuen Features und Gimmicks, die mitgeliefert werden, sind nicht von der gleichen Qualität-

Das Unerklärlich. Aber die wahrscheinlich schlimmste Beleidigung im Gesamtpaket ist der Level-Editor. Klar, die meisten Monkey Ball-Fans würden einen Editor lieben, aber sicher nicht so einen. Statt eine potenziell unbegrenzte Zahl von gut gemachten, selbsterstellten Varianten zu ermöglichen, ist das Ergebnis nur zufällig generierter Nonsense. Es ist Mist, der irgendwie auf einem Foto basieren soll, das wir mit der PS Vita-Kamera geschossen haben. Wir machen ein Bild und schütteln es, um die Schwierigkeit zu bestimmen. Und voilá, wir werden mit einem Level belohnt, das mieser nicht sein könnte. Und nicht nur das, es hat nicht einmal weit entfernt etwas mit unserem Bild gemeinsam. Es ist einfach zufällig - und Monkey Ball hat im Kern einfach nichts mit dem Zufall zu tun.

Eine weitere, unerklärliche Sache betrifft die Bewegungssteuerung. Wenn wir unseren Monkey Ball damit durch ein Labyrinth steuern, kann das durchaus eine echte Herausforderung sein - gerade in den späteren Abschnitten. In dem Fall merkt die Vita aber nicht, dass wir spielen und schaltet nach einer Weile den Bildschirm in den Ruhezustand, bis wir ihn wieder berühren. Ob dies ein Fehler der Hardware ist, den Entwickler nicht umgehen können oder aber Sega dieses Feature einfach nicht getestet hat, ist nicht klar. Wir können allerdings die Energiespar-Einstellungen ändern, um Abhilfe zu schaffen.

Unterm Strich bietet Super Monkey Ball: Banana Splitz eine Menge vom typischen Monkey Ball-Spaß - Unterhaltung, wie wir sie schon vor mehr als zehn Jahren erlebt haben. Aber all die neuen Features und Gimmicks, die mitgeliefert werden, sind einfach nicht von der gleichen Qualität und ziehen damit das Gesamtergebnis nach unten. Ich wünsche mir ganz persönlich, dass Sega sich künftig einfach versucht darauf zu konzentrieren, nur das Minispiel Monkey Target zu integrieren und sich ansonsten die Zeit nimmt, brillante Level und einen richtigen Level-Editor zu entwickeln. Ja, das wäre genial.

06 Gamereactor Deutschland
6 / 10
+
Im Kern macht es immer noch Spaß, viele Affen zur Auswahl, Monkey Target ist immer noch toll, ein paar großartige Level
-
viele Gimmick-Minispiele, Leveleditor nur Zufalls-Generator, langweilige Optik, Menüs nur mit Touch-Steuerung, Vita geht bei Bewegungssteuerung in den Ruhezustand
overall score
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