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Splatoon 2

Splatoon 2

Die Inklinge kehren auf einer neuen Nintendo-Konsole zurück und obwohl wir gerne mehr Neuerungen gesehen hätten, sind wir sehr zufrieden.

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Das Original Splatoon erschien für die Wii U, eine Konsole die für Nintendo nicht unbedingt gut gelaufen ist. Mit der neuen Switch könnte das Spiel nun die nötige Aufmerksamkeit bekommen, denn wie bei Mario Kart 8 Deluxe soll Splatoon 2 ein neues Publikum ansprechen und die einzigartigen Steuerungsmöglichkeiten der Hybrid-Konsole zeigen. Als kleine Warnung: Das Spiel ist immer noch der große Splatoon-Spaß und Fans des Originals werden vielleicht nicht genug Neues finden, um am Ende des Tages mit einem guten Gefühl die Konsole auszuschalten. Doch Neulinge erhalten hier ein tolles Actionspiel, dessen Prämisse seit dem ersten Teil gleich geblieben ist: Wir schlüpfen in die Rolle eines Inklings und müssen die Welt einfärben.

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Die Einzelspielerkampagne ist ein guter Weg sich mit den Waffen vertraut zu machen.

Das farbenfrohe Abenteuer startet in der Hub-Welt Inkopolis, wo wir Zugang zu Anpassungsoptionen, Waffen und dem Hero-Modus (das ist der Einzelspieler-Part) haben. Dort finden wir auch Lobbys und den zentralen Anlaufpunkt des Spiels, also andere Spieler zum Quatschen, Platz und freie Fläche zum Schmieren oder die Möglichkeiten, Arcade-Games zu spielen. Dieser Ort ist quasi unser Home-Screen, auch wenn ich gut ohne das lange Intro mit Marina und Paul hätte leben können, das bei jedem Start des Spiels anläuft - wegdrücken müsste da doch eigentlich drin sein.

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Bei der persönlichen Anpassung stehen uns sechs Hüte, Oberteile und ebenso viele Schuhe zur Auswahl - alle mit ganz unterschiedlichen Effekten wie gesteigerter Supersprung-Höhe oder einen Geschwindigkeitsboost. Mehr Optionen wären nett gewesen, aber es ist genug da, um für Unterhaltung zu sorgen und nach der Veröffentlichung sollen ja schließlich weitere Ausrüstung, Waffen und Level nachgereicht werden. Die unterschiedlichen Effekte und optischen Stile sind sehr variantenreich, das hat uns auch beim Vorgänger schon besonders gut gefallen.

Wer mit seiner Auswahl an Fähigkeiten unglücklich ist, kann immer zu Murch in Inkopolis gehen und dort sein Repertoire anpassen. Man darf sich sein Loadout also als Maßanfertigung zusammenstellen und es gibt viele gute Gründe, unterschiedliche Kombos auszutesten. Was ebenfalls zum Experimentieren einlädt ist das Essen: Crusty Sean's Food Van in Inkopolis verkauft Booster für die Online Matches - entweder für Geld oder für Erfahrung. Man kann aber nicht einfach drauflos kaufen, denn zuerst benötigen wir bestimmte Tickets, die ziemlich selten sind - ihr Einsatz sollte also gut überlegt sein.

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Ein neues Feature von Splatoon 2 ist der neue Koop-Modus mit dem Namen Salmon Run.
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Es gibt nur eine geringe Auswahl bei den Klamotten, aber es stehen 38 Waffen zur Verfügung, die wir nach und nach beim Levelaufstieg freischalten. Die sind in die Kategorien wie Roller und Charger aufgeteilt, aber so einzigartig sind sie am Ende dann auch wieder nicht. Dafür dürfen sie einzeln aufgelevelt werden und das hat schon in ganz anderen Spielen für die nötige Motivation gesorgt, jede Wumme im Online-Spiel auszuprobieren.

Die Einzelspielerkampagne ist ein guter Weg sich mit den Waffen vertraut zu machen. Der Hero-Mode ist eine Art Tutorial für das Spiel, in dem man „gezwungen" wird, eine Vielzahl von Waffen in allen drei Hub-Welten auszuprobieren und sich daran zu gewöhnen. Insgesamt 27 Level und fünf Bosse warten darauf, von uns mit Farbe eingedeckt zu werden und Nintendo nutzt dieses System, um uns an die Spielmechanik heranzuführen. Am Ende hat man eine ziemlich gute Idee was die Stärken und Schwächen einer jeden Waffe sind und wie man Fähigkeiten am besten einsetzt. Die Roller können schnell viel Boden gut machen, aber eignen sich nicht auf Entfernungen, der Charger schießt präzise auf hohe Entfernung, verspritzt jedoch nur wenig Farbe. Der Hero-Mode ist eine unterhaltsame Arcade-Kampagne und erzählt eine Geschichte um die vermisste Callie, von den Squid-Schwestern. Doch genauso schnell wie wir sie durchgespielt wird, ist die Story auch schon wieder vergessen. Es ist wirklich nur ein erweitertes Tutorial, das immerhin kurzfristig Spaß macht.

Der Kern von Splatoon 2 ist der Multiplayer und der Turf War. Wenn ihr bereit für ein Match seid, müsst ihr nur in den Fahrstuhl von Inkopolis hüpfen oder alternativ das Menü benutzen, wenn ihr es ganz eilig habt. Oben angekommen könnt ihr zwischen regulären Spielen, privaten oder Ranglisten-Matches wählen. Marina und Pearl erzählen euch welche Karten wann zur Verfügung stehen und man hat die Gelegenheit seine Freunde zu sehen, bevor es in die Online-Lounges geht.

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Wenn ihr bereit für ein Match seid, müsst ihr nur in den Fahrstuhl von Inkopolis hüpfen oder alternativ das Menü benutzen, wenn ihr es ganz eilig habt.

Nintendo hat dem Spiel nicht nur neue Karten spendiert, sondern auch ein paar Klassiker aus dem Original im Gepäck. Humpback Pump Track ist eine interessante Karte mit wenigen Wänden zum Klettern. Das bedeutet, dass die Feinde oft über einem sind, ohne dass wir sie erreichen. In erhöhter Position hat man eindeutig den Vorteil, ist sicherer und hat den besseren Überblick. Zentraler Teil der Karte ist die Rampe - eine Art King of the Hill-Spot um den die Teams kämpfen. Eine einfache Möglichkeit die Lobby zu verlassen wäre wirklich schön gewesen, denn in unseren Testsessions blieben einige Lobbys einfach leer. Es gibt zwar einen Zähler, der die Suche nach einer bestimmten Zeit beendet, aber ich würde das gerne selbst bestimmen. Nicht wirklich schlimm, aber es nervt wenn man unbedingt sofort zocken will.

Ein neues Feature von Splatoon 2 ist der neue Koop-Modus mit dem Namen Salmon Run. Hier müssen wir mit bis zu drei Freunden eine Arena gegen Wellen von übellaunigen Lachsen und einigen Bossen verteidigen und natürlich hat das Ganze einen Haken: Wir müssen Eier einsammeln bevor die Stoppuhr abläuft. Der Vergleich mit den berühmten Horde-Modus aus Gears of War kommen mir sofort in den Sinn, Koop-Action wird dadurch in jedem Fall in den Fokus gerückt. Die Bosse in diesem Modus benötigen besondere Aufmerksamkeit und haben eine Vielzahl von Angriffen auf Lager, aber auch Schwachpunkte, die wir erkennen und ausnutzen müssen. Wenn einer von euch stirbt, gibt es Gelegenheiten zur Wiederbelebung, was das Ganze etwas leichter macht. Doch wer auf dem höchstem Schwierigkeitsgrad in die Arena marschiert, den erwartet eine echte Herausforderung - egal wie viel das Wiederbelebungssystem verzeiht.

Das Problem für Fans des Vorgängers dürfte sein, dass Splatoon 2 für einen Nachfolger ein wenig unambitioniert wirkt. Die Karten sind zum größten Teil recycelt, das gilt auch für den Turf War, der sich genauso anfühlt wie früher. Ja, es gibt große Neuerungen wie den Salmon Run, einige neue Waffen und den Helden-Modus, aber die verändern das Spiel nicht drastisch. Die soziale Ebene wurde ausgebaut, mit Dingen wie dem Splatfest (wählt eine Seite - Eiscreme oder Kuchen und tragt die Sache auf dem Schlachtfest aus), die Nintendo Switch Online-App und Inkopolis zum Beispiel - aber das reicht sicher nicht jedem Spieler des Originals. Der erste Teil von Splatoon war gut und die Fortsetzung toppt das. Trotzdem hätte deutlich mehr gemacht werden können. Wir hatten mit dem Spiel viel Spaß und ich kann mir vorstellen, dass es vielen Switch-Besitzern ähnlich gehen wird.

08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
Salmon Run und Hero-Mode sind tolle Neuerungen; frei erstellbares Loadout aus vielen Fähigkeiten und einer Menge Waffen; mehr Inhalte kommen nach der Veröffentlichung.
-
Hohe Wiederverwertung; für Kenner des Originals bietet es vielleicht zu wenig Inhalt.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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