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Xenoblade Chronicles X

Xenoblade Chronicles X

Zu den großen Überraschungen in diesem Jahr gehört das Rollenspiel von Monolith Soft mit seiner offenen Welt. Ein echtes Meisterwerk.

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Es ist eine spannende Frage, ob es draußen im Weltraum noch andere intelligente Lebensformen gibt. Und wenn es sie gibt, wie sehen aus? An welche Bedingungen haben sie sich anpassen müssen? Und haben sie mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen, wie wir. Kennen sie Kriege, Umweltverschmutzung und Liebeskummer? Haben sie Angst? Es ist wirklich schwer, sich irgendetwas vorzustellen. Oftmals werden Außerirdische als hyperintelligente Wesen mit riesigen Köpfen dargestellt, die sich über Telepathie miteinander verständigen. Oder aber es gibt eine ganz eigene, interessantere und deutlich kreativere Sicht auf das Thema, wie etwa in Star Wars.

Das Team von Monolith Soft. hatte auch so eine wunderbare Vision. Nachdem die Erde in einen Konflikt zwischen zwei Alienrassen geraten ist, fliehen die Menschen in einer letzten Rettungsaktion mit Raumschiffen ins All. Allerdings gelingt es nur einer dieser Archen zu entkommen. Und selbst die entgeht nur knapp der Zerstörung, denn nach einer weiteren Alien-Attacke kommt es zur Notlandung auf dem Planeten Mira. Hier beginnt unser Abenteuer. Es ist ein Neuanfang und ein Kampf ums Überleben der Menschheit. Der Planet scheint zwar geeignet, aber die dortige Flora und Fauna ist den Neuankömmlingen nicht immer wohlgesonnen. Außerdem scheint Mira ein Geheimnis zu verbergen.

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Das wahrscheinlich beeindruckendste Element von Xenoblade Chronicles X ist die Welt selbst.
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Das wahrscheinlich beeindruckendste Element von Xenoblade Chronicles X ist die Welt selbst. Als ich die ersten Schritte mache, klappt meine Kinnlade runter. Es gibt Lebewesen, die sind so gigantisch, dass sie uns mit ihren Füßen zermalmen könnten. Dazu gehört zum Beispiel der Lepyx, eine Art Schnecke auf Stelzen - allerdings ohne Schneckenhaus. Der Grex wiederum schaut aus wie eine Mischung aus Gürteltier und Ratte, hat aber einen knochenartigen Panzer über dem Gesicht und der Oberseite. Er ist ziemlich wild und tritt oft in Rudeln auf. Manchmal rennen die Grex gemeinsam über die weiten Felder von Primordia. In der Nacht ruhen sie, aber schlafen trotzdem nie ganz. Wer sich vorbeischleichen will, sollte dies immer hinter ihrem Rücken tun.

Tatsächlich ist es schwierig, die außergewöhnliche Tierwelt von Mira wirklich zu beschreiben. Manchmal schauen sie vertraut aus. Einige aber sind pure Fantasiegestalten. Gleiches gilt für die Pflanzen. Es ist eine komplett neue Welt, die wir erkunden - und das ganz ohne Ladezeiten. Den Entwicklern ist es dabei gelungen, ein Gefühl für das Entdecken zu erzeugen, wie es selten ein Spiel schafft. Jeder Ort, den wir sehen, können wir auch erreichen. Mira besteht aus fünf faszinierenden Landschaften, die alle ihren eigenen Charme haben. Die Gesamtfläche ist deutlich größer als The Witcher 3: Wild Hunt. Oft muss ich anhalten, weil mir fast der Atem stockt, so schön ist die Welt.

Die schwere Vergleichbarkeit betrifft aber nicht nur die Welt an sich und die Charaktere, sondern auch die Spielmechaniken. Das moderne Kampfsystem mischt actionbetonte Echtzeit-Kämpfe mit strategischen rundenbasierten Elementen. Es kommt außerdem darauf an, wie wir zum Gegner stehen, welches Körperteil wir angreifen, die Art der Attacke spielt eine Rolle und es sind Kombos möglich, wenn Techniken aus der gleichen Kategorie auch von anderen Mitstreitern genutzt werden. Dazu kommen 16 verschiedene Klassen, diverse Techniken und Talente.

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Es gibt ein ausgefuchstes Kampfsystem, dessen Elemente uns viel Spielraum zur Entfaltung geben.

Und dann ist da noch unser Skell, ein fetter Mech, in den wir klettern können. Es ist ein ausgefuchstes System, dessen Elemente uns viel Spielraum zur Entfaltung geben. Wir können darüber hinaus nicht nur den Skell und unsere Ausrüstung anpassen, sondern sogar entscheiden, welche Art von Missionen wir bevorzugen. Dazu gibt es acht verschiedene Divisionen mit eigenen Aufgabengebieten. An dieser Stelle setzt übrigens auch der Onlinemodus an. Das Rollenspiel verfügt nämlich nicht nur über eine riesige, offene Welt, sondern auch über einen nahtlosen Multiplayer in dem wir mit bis zu vier Spielern unterwegs sind. Dazu kommen Squads mit bis zu 32 Spielern, mit denen wir uns bestimmte Gegenstände und Informationen teilen.

Xenoblade Chronicles X ist eines der überraschendsten Rollenspiele, die ich in den letzten Jahren gespielt habe. Es mischt typische Rollenspiel-Elemente mit neuen Ideen, es besitzt einen unverwechselbaren Stil und es vollgestopft mit Möglichkeiten und Inhalt. Manchmal überfordert es fast ein bisschen. Immerhin gibt es eine aufgeräumte Oberfläche und eine wirklich clevere Gamepad-Nutzung in Form einer speziellen Karte, auf der wir unter anderem auch die Aufgaben von Sonden zugewiesen erden können. Dazu kommt ein ebenso einzigartiger Soundtrack mit Rock, Pop und Elektro, der wie eine Fusion aus westlichen und japanischen Einflüssen klingt. Aber damit passt er gut zum restlichen Spiel. Xenoblade Chronicles X ist auffällig, wie ein bunter Hund und das macht es besonders.

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09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
+
riesige überzeugende Wel zum Erkundent, viele Möglichkeiten zur Individualisierung auf allen Ebenen, interessantes Kampfsystem, tolle Präsentation, großartiger Soundtrack, keine richtigen Ladezeiten
-
Anfänger könnten überfordert sein, manchmal fehlen Hinweise für nächstes Ziel
overall score
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