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Borderlands: The Handsome Collection

Borderlands: The Handsome Collection

Zwei voll in HD aufgefrischte Meisterwerke zum Preis von einem - und den ganzen DLC gibt es auch noch dazu. Borderlands für PS4 und Xbox One ist toll. Natürlich!

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Auch die Borderlands-Reihe bekommt jetzt eine Next-Gen-Auffrischung spendiert. Wie der Name schon andeutet, geht es dabei um die Geschichte von Handsome Jack, der in Borderlands noch keine Rolle spielte. Von daher beinhaltet die Sammlung "nur" Borderlands: The Pre-Sequel und Borderlands 2. Dies allerdings mit sämtlichem bisher erschienenem Bonusmaterial, welches zum Teil noch nicht einmal in den Season-Passes mit inbegriffen war. So kann man direkt zum Start eine von jeweils sechs verschiedenen Figuren wählen und auch die Locations der Downloadinhalte sofort betreten. Bei Borderlands 2 beinhalten diese unter anderem vier extrem liebevoll gemachte Nebenschausplätze mit jeweils ganz eigenem Flair und sehr viel neuem Inhalt. Mit ihren frischen Szenarien um Dschungeljagden, Piratenschätze sowie Mad Max- und Fantasy-Parodien bieten sie noch mal starke Abwechslung zum Hauptspiel. Dazu kommen eine ganze Menge zusätzliche Raid-Bosse und andere Gemeinheiten.

Neueinsteiger müssen trotzdem aufpassen: Die Zusatzmissionen haben zumeist Feinde mit einem Level von über 30. Um da mithalten zu können, sollte das jeweilige Hauptspiel am besten erst einmal abgeschlossen werden. Trotzdem lässt sich mit umsichtigem Schleichen dort deutlich mehr Bargeld sammeln als zu Beginn der Story-Kampagnen. Veteranen können hingegen ihre Charaktere mitsamt all ihren Waffen, Badass-Punkten und sogar dem Spielfortschritt auf die neuen Konsolen transportieren. Leider geht das jeweils nur innerhalb einer Herstellerfamilie, also entweder von Xbox 360 auf Xbox One oder von PS3 auf PS4. Will man mehrere Charaktere kopieren, ist das Verfahren zudem ein bisschen langwierig - belohnt wird man für den Transfer allerdings noch zusätzlich mit einem riesigen Batzen Badass-Punkte sowie 50 goldenen Schlüsseln für richtig dicke Beute.

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Borderlands: The Handsome CollectionBorderlands: The Handsome Collection
Besonderes Highlight: Erstmals gibt es einen Vierer-Splitscreen an einer Konsole, was in der Full-HD-Auflösung ein gutes Spielerlebnis ermöglicht.
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Grafisch wurde das Spiel zeitgemäß überarbeitet. Es läuft in Full HD und mit 60 FPS, was wirklich ein deutlich flüssigeres Spielerlebnis ermöglicht. Auch das Anti-Aliasing wirkt Wunder, so dass ein deutlich feinerer Gesamteindruck entsteht - auch wenn einige Texturen aus der Nähe ein klein wenig pixeln. Ärgerlich ist, dass das verspätete Texturnachladen der Grafikengine nicht behoben wurde. Dafür bietet das Spiel als besonderes Highlight nun erstmals einen Vierer-Splitscreen auf einer Konsole, was in der Full HD-Auflösung ein gutes Spielerlebnis ermöglicht.

Inhaltlich ist natürlich alles beim Alten geblieben. Auf dem Planeten Pandora sowie seinem Mond Elpis sind die Vault Hunter ihrer Berufsbezeichnung entsprechend auf der Suche nach einer sagenumwobenen Geheimkammer, die großartige Alien-Technologie beinhalten soll. Im Dienste der Firma Hyperion ist besonders deren Mitarbeiter Handsome Jack daran interessiert, sich diese Geheimnisse zunutze zu machen. So fungiert er im Pre-Sequel als Auftraggeber der Spieler, die am besten im spaßigen Koop-Modus losziehen und neben der Erledigung zahlreicher schön schräger Missionen jeden Stein des Mondes umdrehen und jede Kiste auf der Hyperion-Raumstation öffnen, um an die fettesten Waffen zu kommen.

Die teilweise zufallsgenerierten Schießprügel sind in Millionen von Variationen zu haben und bieten durch Kombinationen ihrer Statuswerte und Elementarschäden viele Nuancen. Das wirklich geniale Lootsystem macht nach wie vor süchtig, so dass sogar die herrlich absurden Missionsgeber, Szenarien und Anspielungen auf alle möglichen Spiele-, Film- und Popkulturthemen zweitrangig werden. Doch genau die machen die Serie auch für Einzelkämpfer absolut spielenswert.

Borderlands: The Handsome Collection
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist über jeden Zweifel erhaben und auch technisch wurde ausreichend viel getan.
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Für Neueinsteiger stellt sich heute allerdings ähnlich wie bei Star Wars die Frage, mit welchem der Teile man anfangen soll. Das Pre-Sequel, das auf dem kleinen Mond Elpis und der Raumstation spielt, bietet eingangs mehr Erklärungen zu den Spielmechaniken. Auch von der Chronologie der Geschichte her ergibt es mehr Sinn, damit anzufangen. Dafür ist es insgesamt weniger abwechslungsreich und hat nicht ganz so viel Charme wie der Future-Spaghetti-Western Borderlands 2.

Wie man es auch anfängt, das Paket strotzt in jedem Falle nur so vor Umfang, dass man schon fast von einer Qual der Wahl sprechen muss. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist über jeden Zweifel erhaben und auch technisch wurde ausreichend viel getan. Ein bisschen schade ist die strikte Trennung der beiden enthaltenen Spiele.

Optimal wäre es gewesen, sie so unter einen Hut zu bringen, wie es mit den DLCs funktioniert, wo man jederzeit hin und her springen kann. Eine komplette Austauschbarkeit der Charaktere hätte aber sehr viel Arbeit bedeutet, da die einzelnen Figuren reichlich gesprochenen Text mit sich bringen und zum Teil auch individuell auf bestimmte Situationen reagieren. Trotzdem wäre eine Art "integrierte Version", die auch das originale Borderlands mit der Politur der anderen Teile enthielte, noch mal ein absoluter Traum für die Fans.

09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
+
unglaublich viel Inhalt, deutlich verbesserte Grafik, gefühlt schnelleres Spielerlebnis durch 60 FPS,
-
Speicherstand-Upgrade nur innerhalb einer Konsolenfamilie, das erste Borderlands fehlt
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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