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Civilization: Beyond Earth

Civilization: Beyond Earth

Firaxis lässt uns eine neue Welt entdecken und besiedeln. Damit ist dem Studio der wohl größte Wurf geglückt, seit dem es an der Reihe arbeitet.

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Der Mensch ist von Natur aus neugierig. Ein Entdecker von dem Moment an, in dem er geboren wird. Und auch wenn wir uns an die ersten Jahre nicht erinnern können, bleiben ein paar Erinnerungen aus der Kindheit. Daran, dass wir die Welt vor unserer Tür auskundschaften wollten. Manche sind vielleicht auf Bäume geklettert, andere haben verlassene Gebäude durchstreift. Dieser Drang, er steckt in uns. Es ist der Grund, warum wir wochenlang über die Meere gesegelt sind. Warum wir Menschen uns in einen tiefen Dschungel und auf hohe Berge wagen. Die Neugierde ist es, die uns voller Sehnsucht in die Sterne schauen lässt. Deswegen bauen wir Raumschiffe, schicken Satelliten in den Weltraum. Weil wir gar nicht anders können. Darum stehe ich heute mit meiner Mannschaft hier auf diesem unbekannten Planeten. Ein Pionier wie Christoph Columbus.

Vor der langen Reise ins All habe ich als Kommandant die Prioritäten festgelegt. Mein Volk ist das der Dichter und Denker. Es fördert die Kunst und erschafft Wunder. Auch in der neuen Welt soll sich daran nichts ändern. Und obwohl sich im Vorfeld einer solchen Mission nicht alles planen lässt, reichen ein paar zentrale Punkte, um einen reibungslosen Start zu gewährleisten. Es mag albern klingen. Ein fremder Planet, was willst du da mit alten Zöpfen. Aber wenn uns die Geschichte eines gelehrt hat, dann, das sich gewisse Dinge nie ändern werden. Die Landung klappt reibungslos und rasch habe ich ein paar abgestürzte Satelliten ausgemacht, mit denen der Planet im Vorfeld beobachtet wurde. Ein paar nützliche Materialien konnten noch entnommen werden. Die Kundschafter haben auch seltsame Ruinen und merkwürdige Skelette gefunden. Ab diesem Moment ist klar: Wir sind nicht die einzigen, nicht die ersten auf dieser Welt.

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Civilization: Beyond EarthCivilization: Beyond Earth
Es ist der Aufbruch in eine neue Welt, die sich trotz vieler Gemeinsamkeiten sehr fremd anfühlt und auf der es gerade nach der ersten Landung viel zu entdecken gibt.
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Dieser neue Planet, er ist sehr mysteriös. An einigen Stellen sind seltsame Gase, die sich Miasma nennen. Anfangs konnten wir es nicht sehr lange darin aushalten. Aber wir versuchen uns mit der Flora und Fauna zu arrangieren. Wir forschen viel und haben einen Weg gefunden, uns anzupassen und eine Harmonie herzustellen. Die fremden, insektenartigen Lebensformen haben inzwischen keine Angst mehr vor uns. Wir versuchen in Einklang mit ihnen auszukommen und von ihnen zu lernen. Andere Völker, die sich ebenfalls auf diesem erdähnlichen Planeten niedergelassen haben, gehen einen anderen Weg. Die Slavische Föderation versucht sich an Augmentationen. Sie streben die Vorherrschaft mit technischen Modifikationen an. Und obwohl wir hier um das Überleben kämpfen und hart sein müssen, macht mir das rücksichtslose Vorgehen der Afrikanische Völkervereinigung Angst. Sie glauben an Reinheit und wollen alles so Anpassen, dass es der Erde nahe kommt.

Und genau diese Unterschiede führten schon auf der Erde zu Konflikten. Es der Grund, warum ich auch beim Handel immer lieber für mich bleibe. Immer muss es irgendwann zu Auseinandersetzungen kommen, die dann leider auch kriegerisch ausgetragen werden. Im Grunde ist alles genauso wie schon auf der Erde. Nur das Wissen, das mein Volk sich hier neu angeeignet hat, gilt es natürlich zu nutzen. Unsere Harmonie mit Welt brachte uns ein ganzes Stück nach vorn. Obwohl ich persönlich gar kein großes Interesse an einem Krieg habe, muss ich mich verteidigen können. Und weil ich weiß, dass wir den richtigen Pfad eingeschlagen haben, muss ich an einigen Stellen auch die schwierige Entscheidung treffen und andere davon mit eher unorthodoxen Mitteln zu überzeugen. Denn obwohl ich Kavitha Thakur schätze, sie hätte allein nie überlebt. Die von ihr gegründeten Städte hatten beste Lage und entwickeln sich unter meiner Verwaltung viel besser. Irgendwann wird auch sie das verstehen.

Civilization: Beyond Earth
Religionen spielen auf der neuen Welt keine große Rolle mehr, aber an ihre Stelle tritt der Umgang mit den fremden Lebenwesen - Wollen wir sie schützen oder vernichten?

Nur die Starken überleben, dieser Grundsatz gilt von Beginn an. Ohne den Willen zu überleben, wären keiner von uns so weit gekommen. Meine von mir aufgebaute kleine Zivilisation hatte anfangs wirklich schwer zu kämpfen. Die größer werdenden Siedlungen brachten viele gesundheitliche Probleme mit sich. Sich allein darauf zu verlassen, dass Forschungsdrang und Kultur einen retten, ich habe eine Zeit lang daran gezweifelt. Meine tadellose Bilanz bekam Risse. Doch irgendwann konnte das Ruder rumgerissen werden. Das Miasma, was wir anfangs noch beseitigt haben, inzwischen hilft und schützt es uns. Und obwohl die rasche Expansion uns in ein Tal der Tränen führte, am Ende war genau das auch der Grund, warum wir überleben konnten. Die vielen verschiedenen Standorte für Siedlungen machte mich bei weiteren Expansionsplänen flexibel. Es gab zahlreiche neue Rohstoffe, mit denen Dinge erschaffen werden konnten, von denen die anderen nur träumten. Ich horchte Freunde wie Feinde mit Spionen aus, um immer bestens im Bilde zu sein.

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Ich habe in der dunkelsten Stunde die richtigen Entscheidungen getroffen. Jedes neue Gebäude, das ich errichten ließ, um die Situation zu verbessern, es wurde optimiert. Ich musste festlegen, wie ich alles anpasse, so wie ich eingangs entscheiden musste, womit ich starte. Dieser Planet stellte mich immer wieder vor neue Aufgaben. Und obwohl grundsätzlich alles vertraut war, noch nie wurde mir dieser rote Pfaden so bewusst vor Augen geführt und auf der Erde wurde ich auf diese Weise nie so gefordert. Dazu kommt die Portion Fremdheit, die meine Reise so außergewöhnlich macht. Angst und Freude sind stetige Begleiter. Ich habe nie geahnt, wie besonders dieses Abenteuer werden würde. Und obwohl manches komplizierter war, als es hätte sein müssen und nicht gesichert ist, dass ich das hier überlebe. Auf diese ungewohnte, andere Erfahrung will ich nie wieder verzichten müssen. Es darf keine Zweifel geben, wir müssen kämpfen. Lang lebe die Panasiatische Kooperative!

10 Gamereactor Deutschland
10 / 10
+
großartige Atmosphäre, herausragende Musik, Erkunden der fremden Welt, viele Anpassungsmöglichkeiten, handlungsgetriebenes Abenteuer, verschiedene Siegoptionen
-
manche Entscheidungen trifft man anfangs ins Blaue hinein, Technologie-Baum ist unübersichtlich
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KRITIK. Von Martin Eiser

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