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The Eye of Judgment: Legends

The Eye of Judgement: Legends

Von groß auf klein, das macht Sony gern. In diesem Fall muss die PSP-Fassung aber auf das Feature zum Karten-Einlesen durch die Kamera verzichten. Was bleibt, ist das Wesentliche: Das Kartenduell auf dem virtuellen Brett.

Die Karten werden neu gemischt. Und schon ist das Wichtigste über The Eye of Judgement: Legends gesagt. Note unten drunter und fertig. Das Kartendeck des Playstation 3-Originals ist nämlich vollständig in die PSP-Fassung übernommen worden. Weil eine simple Kopie aber offenbar selbst Sony zu dreist ist, bietet der Titel gegenüber The Eye of Judgement einige Extras. So zum Beispiel dreißig zusätzliche Karten, die über den Playstation Store nach und und nach kostenlos ergänzt werden können.

Neu ist auch ein Singleplayer-Modus mit Einzelduellen, aber auch einer mit dazugehöriger netter Geschichte. Das spielt sich ein wenig wie eine Art Tutorial, denn der Schwierigkeitsgrad ist angenehm niedrig. So können nach und nach Tricks und Kniffe gelernt und es ist einfach, sich mit den Spielmechaniken vertraut zu machen. Zwar gibt es auch eine kurze Einführung in das Spielprinzip, wirklich hilfreich war die aber nicht. Learning by doing funktioniert aber bestens.

Die Geschichte ist aber tatsächlich nur nett. Genau, "nett". Du, der Auserwählte, wurdest von Gott geschickt, um dich für den Kampf gegen Lord Scion bereit zu machen. Der wiederum hat die Biolith auf seine Seite gezogen, um Gott zu vernichten. Diverse Charaktere kommen und gehen. Der rote Faden reicht mit etwas Glück bis zum nächsten oder übernächsten Kampf. Behelfsmäßig werden so aber trotzdem etliche aneinandergereihte Kämpfe mit dem Computer zusammengehalten.

Der Fokus liegt aber eindeutig auf den rundenbasierenden Kartenschlachten. Alle Karten sind einem der fünf Elemente Feuer, Wasser, Erde, Wald und Biolith zugeordnet. Das Spielbrett ist drei mal drei Felder groß, wobei jedes Feld an zwei der fünf Elemente gebunden ist - ein vorherrschendes ist anfangs festgelegt, kann aber durch spezielle Aktionen auf das jeweils andere getauscht werden. Wichtig ist dies für den Bonus, den ein Feld einer Kampfkarte gewährt. Passen Karten- und Feldelement zusammen, steigt die Lebensenergie um zwei, stehen sie entgegengesetzt zueinander, verringert sie sich um zwei.

The Eye of Judgment: Legends
Gespielt wird auf einem neun mal neun Felder großem Spielbrett.
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Jede Kampfkarte erfüllt auf dem Brett eine Funktion. In der Regel geht es dabei um den Angriff, aber auch Karten, die vor allem der Verteidigung dienen, sind enthalten. Zudem gibt es Zauberkarten, die nicht auf dem Brett abgelegt, sondern lediglich gespielt werden. So lange genug Aktivitätspunkte zur Verfügung stehen, können sie auch mehrmals hintereinander gespielt werden. Beendet wird jeder Zug entweder auf Wunsch oder mit dem Ablegen einer Kampfkarte auf dem Brett.

Die Aktivitätspunkte sind die größte Einschränkung im Regelwerk von The Eye of Judgement. Pro Runde gibt es lediglich zwei von ihnen dazu und starke Karten brauchen vier bis sieben Punkte, um abgelegt werden zu können. Dazu gibt es Informationen über Angriffs- und Verteidigungswerte sowie die Richtungen, in die Aktionen der Karte wirken. Die andere Einschränkung bezieht sich auf die spielbaren Karten pro Runde. Fünf haben wir anfangs auf der Hand und pro Runde kommt nur eine dazu. Spielen wir Zauberkarten oder ähnliches, schränkt das natürlich den Aktionsradius in jeder Runde ein.

Ein Sieg wird durch Vorherrschaft erzielt. Das heißt, von den neun Feldern, muss die Mehrheit belegt sein. Sobald man vier Felder mit Karten abgedeckt hat, kommt es zum "Schach". Dann hat der Gegner eine Runde Zeit, um sich zu befreien und der drohenden Niederlage zu entrinnen. Wer langfristig geplant hat, macht es für den Gegner schwer. Etwa, indem die fünf Karten über viel Energie verfügen und sich im Idealfall auch noch durch eine Verteidigung verstärken. Aber auch mit Glück lässt sich gewinnen. Etwa dann, wenn der Gegner keine geeigneten Spielkarten auf der Hand hat, um einzuschreiten.

Wer The Eye of Judgement: Legends verstanden hat, kann sich auch bald seinen eigenen Stapel zusammenbauen. Im Multiplayer gibt es zahlreiche Karten zu ergattern und für gute Duelle zudem ordentlich Schotter zu gewinnen, mit dem sich im spielinternen Shop weitere Karten sichern lassen. Wer sich gut trainiert wähnt, kann gegen Freunde antreten oder versuchen, sich in der Weltrangliste nach oben zu spielen. Wer es organisierter mag, kann online auch an Turnieren teilnehmen, um sich mit anderen zu messen.

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Die Präsentation stimmt, das Spiel - so bald man es durchschaut hat, macht ebenfalls Spaß und der Mehrspielermodus fordert langfristig. Alles natürlich unter der Maßgabe, dass man sich bei dem Genre wohlfühlt. Wer The Eye of Judgement bereits besitzt, sollte aber trotzdem zweimal überlegen. Der Storymodus ist es jedenfalls nicht, der als Kaufgrund herhalten kann. Die dreißig neuen Karten wahrscheinlich auch nicht. Dann doch eher die Möglichkeit, auch unterwegs eine Runde zu spielen. Und wer The Eye of Judgement kennt, der weiß, dass der Spaß am Spiel nicht nur auf der Playstation Eye-Kamera basierte, sondern eher grundsätzlicher Natur war.

07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
Weltrangliste und Online-Turniere
-
wenig Erklärung, kurzer Singleplayer
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