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Blazblue: Continuum Shift Extend

Blazblue: Continuum Shift Extend

Das Vita-Spiel, dessen Premiere ich wirklich aufgeregt entgegen fieberte, war Blazblue: Continuum Shift Extend. Wenn irgendein Spiel zeigen würde, was der OLED-Bildschirm wirklich kann, dann sicher dieses handgezeichnete Meisterwerk. Dachte ich. Und hatte Recht. Schon das sehr japanische Intro startet mit kräftigen Farben, verzerrten Gitarren und absurdem Gesang.

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Blazblue: Continuum Shift Extend ist der Name für eine erweiterte und überarbeitete Auflage von Blazblue: Continuum Shift. Es gibt einen neuen Charakter, mehr Inhalt, mehr Spielmodi und einen neuen Story-Modus. Außerdem haben die Entwickler am Balancing gearbeitet und viele der Probleme verbessert, über die sich die Fans beim Vorläufer beklagt haben. Bereits nach dem Spielstart warten 12 verschiedene Modi, ein beeindruckender Anblick, der Bände darüber spricht, wie viel Content in diesem Spiel steckt. Da hat man selbst als Einzelspieler reichlich zu tun.

Für diejenigen, die nicht mit der Blazblue-Serie vertraut sind, eine kleine Einführung. Sie kommt vom japanisches Studio Arc System Works, das seinen großen Durchbruch mit Guilty Gear X hatte. Dessen Charaktere waren damals unendlich viel detaillierter als alles, was Capcom und SNK ausspucken konnten. Es hatte ein meisterhaftes, japanisches Design und ein wirklich tief gehendes Spielsystem, das Kampfspielfans lieben lernten.

Blazblue ist eine Weiterentwicklung dieses Konzepts und bietet ein noch komplexeres Spielsystem. Kein Wunder also, dass Blazblue: Continuum Shift Extend ein extrem tiefes Spiel ist. Wer die Serie nie gespielt hat, sollte dringend eine Stunde im Trainings-Modus verbringen. Sicher, man kann auch sofort die atemberaubend schönen Arenen entern und eine Tracht Prügel austeilen. Aber man gewinnt so bestenfalls auf den unteren Schwierigkeitsstufen. Das wahre Potenzial des Spiel aber wird man dort nie zu Gesicht bekommen.

Blazblue: Continuum Shift Extend
19 Kämpfer klingt erstmal nicht viel, aber sie in dieser hohe Auflösung und in wunderschönen Pixel animiert zu erstellen, das dauert einfach.
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Arc Systems hat einen guten Job gemacht, dieses wirklich super-komplexe Spiel benutzerfreundlicher zu gestalten. Diejenigen, die trainieren, werden Kämpfe in der Luft lernen, das System der Gegenangriffe meistern und - vielleicht am wichtigsten - auch verstehen, wie sie ihre Moves abbrechen, um andere abzufeuern. Das macht auch Blazblue: Continuum Shift Extend fast schon so einzigartig in einer Zeit, in der Spiele mehr und mehr einfach nur zugänglich und spielbar gemacht werden.

Besonders erwähnenswert ist die eigenständige Galerie der Kämpfer. 19 klingt erstmal nicht viel, aber sie in dieser hohe Auflösung und in wunderschönen Pixel animiert zu erstellen, das dauert einfach. Außerdem sind die 19 komplett unterschiedlich und spielen sich auch so mit ihren doch substanziell verschiedenen Techniken. Der Wicht Hazama fliegt mit seinen Enterhaken hin und her über den Bildschirm. Carl Clover hat die volle Kontrolle über seine Marionette Nirvana und Ragna heilt sich selbst während des Kampfes. Es ist extrem stark zugespitzt alles, fühlt sich aber dennoch gut ausbalanciert an und es hat wirklich nie länger in einem Kampfspiel gedauert, seinen Charakter zu meistern.

Die Sound-Effekte und Tonqualität sind dagegen in der Regel leider schlecht und passen so überhaupt nicht zu der kristallklaren Grafik. Auch die übermäßig langen Ladezeiten stehen dem Handheld nicht gut zu Gesicht. Eigentlich will man auf dem ja häufiger mal eben nur schnell spielen. Zudem ist es unweigerlich so, dass die Übertragung der Steuerung vom Arcade-Stick auf den regulären Game-Controller nicht ganz so einfach ist. Oft haben die Entwickler diese Probleme anständig gelöst, etwa mit Shortcuts auf den Schulter-Tasten für komplexe Kombinationen. Die Integration der berührungsempfindlichen Vita-Rückseite dagegen ist nicht so gut gelungen. Trotzdem bietet Blazblue: Continuum Shift Extend das beste aus der Welt der beiden Desktop-HD-Zwillinge für Playstation 3 und Xbox 360 für Unterwegs.

Man kann das Spiel prima alleine zocken, aber sobald es Zugang zu einem WiFi mit Breitbandanbindung ans Internet gibt, können wir auch die Welt da draußen verprügeln. Dem wirklich gut gemachten Story-Modus mit einer schönen, wenn auch extrem japanischen Geschichten, kann man auch offline noch vollenden. Oder im Survival-Modus so lange überleben, wie es nur eben geht. Blazblue: Continuum Shift Extend mag nicht den Popularitätswettbewerb gegen Capcom & Co. für sich entscheiden. Aber echte Hardcore-Gamer wissen, wo sie Qualität und Herausforderung finden, die ihnen nur Arc System liefert. Und das zählt an dieser Stelle wirklich.

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08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
wunderschönes Design, tiefes Gameplay, großer Solomodus, gute Trainingsmöglichkeiten, die Wiederholungen
-
Lange Ladezeiten, blecherner Klang, Steuerung am Gamepad manchmal
overall score
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