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FIFA Football

FIFA Football

Fußball ist ein großes Ding - auch auf dem Spielemarkt. In Deutschland hat Electronic Arts damit sogar den wichtigsten Titel am Start, der regelmäßig alle Rekorde bricht. Klar, dass an auch auf der neuen Handheld-Plattform gute Umsätze wittert. EA bringt also folgerichtig mit FIFA Football ein ganz eigenes Spiel auf den Markt, was aber in großen Teilen auf FIFA 12 basiert.

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Die Fußballerfahrung vom Fernseher auf die Playstation Vita zu bringen, das ist EA in weiten Teilen wirklich gut gelungen. Der Aufbau des Spiels ist ähnlich und zumindest bei der Menüführung hat man sich die Touchsteuerung erspart. Die Spielerfahrung ist zudem mit den gleichen deutschen Sprechern und quasi identischen Spielmechaniken natürlich auch nicht völlig anders. Außerdem liegen bei der Steuerung ja auch mehr oder wenigen identischen Tasten zugrunde, da die Vita diesbezüglich dem Playstation 3-Controller ähnelt.

Wer also FIFA 12 an der PS3 kennt, wird sich schnell zu Hause fühlen, auch wenn wichtige Features wie das neue, angepasste Dribbling und vor allem die Impact-Engine fehlen. Die Steuerung ist in diesem Punkt ungenauer und wer auf das neue Dribbling im letzten FIFA-Teil gesetzt hat, dem wird der Unterschied wahrscheinlich stark auffallen. Aber immerhin wurde die verbesserte, taktische Verteidigung in Teilen übernommen, um realistisches Verhalten auf dem Platz zu simulieren und die vom Computer gesteuerten Feldspieler besser zu koordnieren. Wir hatten zumindest das Gefühl, dass die nicht gänzlich fehlt.

FIFA Football
Für den Torschuss kann auch das Trackpad auf der Rückseite genutzt werden.

Für die Steuerung gibt es außerdem ein paar Extras, die speziell für die Vita entwickelt wurden und den Touchscreen sowie das Trackpad auf der Rückseite nutzen. Allerdings soll der berührungsempfindliche Bildschirm vorn tatsächlich zum Passen und Spielerwechsel genutzt werden, was deutlich umständlicher ist als die Variante mit der klassischen Steuerung. Nicht nur, dass wir durch diese Bewegung den halben Bildschirm verdecken, sondern sie reißt uns auch ganz aus dem Spielfluss. Für einen recht flotten Sport wie Fußball ist das tödlich und dieses Feature damit komplett überflüssig - auch wenn so mancher Iphone-Spieler vielleicht tatsächlich versucht, eine Weile damit umzugehen.

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Das Trackpad auf der Rückseite ist da schon ein wenig sinnvoller eingesetzt, denn es immitiert das Schießen auf ein Tor. Na klar, passt die Größe ja auch ungefähr überein und wir können relativ präzise den Punkt festlegen, auf den wir schießen wollen. Und statt simpel zu kicken, wird über die Dauer der Berührung der Druck auf den Ball festgelegt. Nur anfangs fühlt sich das etwas komisch an, denn man muss aufpassen, im letzten Drittel des Spielfelds die Finger vom Pad zu lassen, da das Feature sonst nicht aktiviert wird.

Es ist eine wirkliche nette Ergänzung der Spielerfahrung, die allerdings auch Schattenseite hat, denn wer den Kniff einmal raus hat, kann natürlich relativ präzise das Tor treffen und ist zumindest an diesem Punkt nicht mehr so sehr auf das Können das Spielers angewiesen. Wer sich also miteinander messen will, sollte vorher ausmachen, auf diese Form der Steuerung entweder gemeinsam zu verzichten oder sie gemeinsam zu aktivieren.

Vom Umfang her ist ansonsten alles mit dabei und dazu zählen natürlich auch die umfangreichen Lizenzen wie die der Deutschen Bundesliga. Für die Solo-Erfahrung gibt es den obligatorischen Turnier-, den Virtual Pro- wie auch den Be a Pro-Modus und die Möglichkeit, eine Karriere als Spieler, Manager oder Trainer zu spielen. Das alles in der gewohnt epischen Breite. Für die Mehrspieler-Erfahrung gibt es einige Varianten, die uns online eine Weile unterhalten sollten, auch wenn hier der Turnier-Modus fehlt. Ultimate Team hat EA in FIFA Football für die Vita gar komplett gestrichen.

Die Grafik ist nett und sauber, die Animationen flüssig. Hübsch anzusehen sind vor allem die Stadien. Spürbar wird darüber auch die Stadion-Atmosphäre, auch wenn der kleine Bildschirm natürlich nicht diesselbe Strahlkraft hat und uns nicht so sehr packt wie ein großer Fernseher. Wer auf seinem Handy oder über den PC schon ein echtes Fußballspiel verfolgt, kann sich in etwa vorstellen, welchen Unterschied das macht. Allerdings hat der Transfer der Erfahrung auf die kleine Sony-Konsole trotzdem funktioniert. Sieht man von den kleinen Abstrichen ab, gibt es eine passable Spielerfahrung, welche die wahrscheinlich beste Steuerung für ein Hosentaschen-Fußballspiel bietet.

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08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
beste Fußball-Erfahrung für unterwegs, rückwärtiges Trackpad eine nette Steuerungshilfe
-
kein vollständiges FIFA, wenig gelungene (aber optionale) Touchsteuerung
overall score
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