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Kingdoms of Amalur: Reckoning

Kingdoms of Amalur: Reckoning

Stellen wir uns eine Welt vor, in der das Schicksal eines jeden vorherbestimmt ist. Jeder hat seinen Platz, spielt seine Rolle und hat einen bestimmten Ort, an dem er zu einer bestimmten Zeit sterben wird. Wir stellen uns weiter vor, dass es Schicksalsweber gibt, die dieses Schicksal sehen und lesen können. Sie können uns sagen, was aus uns wird und wie unser Leben endet.

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Stellen wir uns einfach mal vor, dass all das schon seit Tausenden von Jahren so ist. Und nun stellen wir uns vor, dass wir selbst inmitten dieser Welt auftauchen - frei von den Fängen des Schicksals. Für uns ist nichts vorherbestimmt. Wir können nach Belieben die Schicksale anderer beeinflussen. Ein Ruck geht durch das Land.

Es ist der grundsätzliche Gedanke hinter Kingdoms of Amalur: Reckoning - der neuen und großen Rollenspiel-Hoffnung von EA. Die Geschichte beginnt, als wir als erste Person aus einer ganzen Reihe von Wiederbelebungs-Experimenten vom Tod wiederauferstehen. Aber noch bevor wir herausfinden können, wer wir überhaupt sind, woher wir kommen oder wohin wir gehen sollen, wird das Labor angegriffen und unser Schöpfer dabei getötet.

Also brechen wir auf und versuchen, selbst Antworten zu finden. Wir erfahren, dass die Tuatha, eine Fraktion der von Natur aus unsterblichen Elfen, alles vergängliche Leben in der Welt vernichten will und gestoppt werden muss. Es ist ein interessanter, ziemlich spannender Ansatz für eine Geschichte, auch wenn leider nicht das Beste aus der Idee herausgeholt wurde.

Kingdoms of Amalur: Reckoning
Das Action-Rollenspiel punktet vor allem mit seinem Kampfsystem.
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Es dauert einfach viele Stunden, bevor die Handlung anzieht. In meinem Fall waren es fast zehn, wobei das auch von der individuellen Spielweise abhängt und wie vielen Aufgaben am Rand man sich widmet. Dank der eher hohl wirkenden Sprachausgabe ist schnell klar, dass es nicht die Geschichte ist, die fesseln soll.

Im Gegenzug aber punktet das Rollenspiel vor allem mit seinem Kampfsystem. The Reckoning zeigt ein Action-Rollenspiel von seiner besten Seite und man schlägt nicht selten kleine Umwege von der eigentlichen Route durch die große Spielwelt ein, in der Hoffnung auf leichte Beute. Ausgestattet bin ich mit zwei Waffen, einer Reihe von Spezialattacken sowie besonderen Fähigkeiten. Alles erinnert ein wenig an God of War, wenn man das Schwert schwingt, mit dem Bogen schießt oder Blitze und dunkle Magie wirken. Die Steuerung im Kampf ist sehr geschmeidig, wir teilen gerne aus und das glücklicherweise ziemlich häufig.

Kingdoms of Amalur: Reckoning
Die Grafik ist hübsch, ohne aber dass einem der Atem stockt.

Die drei Klassen stehen mehr oder weniger für die gewohnten Archetypen Krieger, Schurke und Magier, aber wir können Fähigkeitspunkte verteilen wie wir wollen, so dass wir uns den Charakter individuell anpassen können. Das System ist flexibel und je nach Spieltyp sind theoretisch alle Fähigkeiten auch sinnvoll. Und wer seiner Klasse überdrüssig wird, besucht einfach einen Schicksalsweber und lässt sich die Fähigkeitspunkte zurücksetzen.

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Neben der erwähnten, verkorksten Sprachausgabe ist der Soundtrack aber ausgezeichnet und auch die Grafik ist hübsch, ohne aber dass uns der Atem stockt. Der Titel ist leicht stilisiert und ein wenig comichaft - ähnlich wie World of Warcraft. Aber im Gegensatz zu Blizzards altem Pferd gibt es hier deutlich mehr Details.

Obwohl es eine weitläufige Welt mit jeder Menge zum Entdecken und zahlreichen Nebenaufgaben gibt, die mehr zum Hintergrund verraten, ist Reckoning keine so große, offene und extrem detailierte Simulation wie The Elder Scrolls V: Skyrim. Einfach in der Gegend herumzulaufen, um neue Abenteuer zu suchen, ist hier einfach weniger sinnvoll. Doch sehen wir einmal von der etwas träge dargebrachten Handlung ab, bleibt ein großartiges Action-Rollenspiel, das uns von der ersten Minute an überzeugt. Eine klare Empfehlung.

08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
Hervorragendes und elegantes Kampfsystem, viele Quests, gut durchdachte Oberfläche, stimmungsvoll
-
Langweiliges Voice-Acting, Geschichte ist nicht so spannend
overall score
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