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Homido Virtual Reality Headset

Virtual Reality ist 2015 weiter ein großes Thema. In Frankreich ist mit dem Homido Virtual Reality Headset bereits eine Lösung für Smartphonebesitzer erhältlich. Taugt die was?

Das Thema Virtual Reality boomt auch 2015 weiter. Oculus Rift ist mittlerweile als Development Kit 2 verfügbar. Der Rift-Prototyp Crescent Bay mit Virtual Surround und Unreal Engine 4-Support ist gerade auf der CES 2015 anspielbar, ein offizieller Release der Hardware als Endkonsumentenprodukt aber weiter nicht in Sicht. Sony hat Project Morpheus in Entwicklung, bei Microsoft wird wohl in diesem Jahr etwas in Sachen VR angekündigt, das unter Umständen den Kinect-Sensor einbindet. Viel Zukunftsmusik natürlich - was tun also, wenn man nicht 350 Dollar für das Rift-Headset ausgeben und jetzt Virtual Reality will?

Das Zeiss VR One Virtual Reality Headset kaufen zum Beispiel, für 120 Euro und kompatibel mit iPhone 6 und Samsung Galaxy S5. Oder auf das Samsung Gear VR warten, dass Anfang 2015 in Deutschland erscheinen soll, Oculus-VR-Games unterstützt und sicherlich mindestens 199 Euro kostet. Oder nach Frankreich schauen und den Renault Twingo der VR-Brillen kaufen, die bald auch offiziell in Deutschland zu haben ist: das Homido Virtual Reality Headset. Die Anbieter des Teils verkaufen allerdings seit einer Weile schon auch einen VR-Brillenbausatz aus Karton, nur so als Warnung.

Homido Virtual Reality HeadsetHomido Virtual Reality Headset
Ähnlich wie bei Zeiss ist das Homido Virtual Reality Headset eigentlich nur ein Adapter, um das eigene Smartphone vor die im Headset eingebauten Linsen zu stecken.

Ähnlich wie bei Zeiss ist das Homido Virtual Reality Headset eigentlich nur ein Adapter, um das eigene Smartphone vor die im Headset eingebauten Linsen zu stecken, um dann 3D-Apps oder VR-Games zu zocken. Davon sind leider nur recht wenige im Shop der eigenen Homido-App zu finden, jedenfalls dann, wenn man wie ich ein iPhone 6 besitzt. Die eine Handvoll ist kostenlos, die andere Handvoll muss mit Kleingeld gezahlt werden. Richtig gut ist nichts davon. Selbst das mit fünf Sternen bewertete Space Slider VR ist bestenfalls ein Tech-Demo und die reduzierteste Form von Super Monkey Ball, die ich in den letzten 20 Jahren gespielt habe. Im Android-Store sollen über 300 Apps zu finden, ich bezweifele, dass irgendetwas davon höhere Qualität aufweist.

Das iOS-Angebot jedenfalls ist überschaubar. Es gibt die unvermeidliche Hai-Demo, die schon bei Project Morpheus langweilte. Es gibt mit Dive Zombie ein Horroractionspiel, dessen Weitsicht jeden N64-Titel in dieser Sache wie Far Cry 6 dastehen lässt. Ich denke, es braucht keine weiteren Beispiele um zu verstehen, dass das Angebot hier kaum mehr ist als ein Eindruck davon, was vielleicht einmal möglich sein wird.

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Homido Virtual Reality Headset
225 Gramm wiegt das Headset ohne eingeklinktes Smartphone, das Stretchband sorgt für gut regulierbare Spannung und festen Sitz auf dem Kopf, während das Smartphone sicher und fest arretiert ist.

Das alles ist freilich nicht die Schuld von Homido. Das Headset ist ja letztlich nur eine Art Trägerrakete für die ganzen Silvesterknallerchen, die sich als bombiges Spiel bezeichnen. Das Homido-Headset selbst ist aus billig wirkendem Plastik zusammengebaut, was das Gerät aber physisch sehr leicht macht. 225 Gramm wiegt das Headset ohne eingeklinktes Smartphone, das Stretchband sorgt für gut regulierbare Spannung und festen Sitz auf dem Kopf, während das Smartphone sicher und fest arretiert ist. Kompatibel sind die meisten gängigen Modelle von iPhone 5 aufwärts über Samsung Galaxy S4 und S5 hin zum Sony Xperia Z2, LG G3 oder Oneplus One. Die VR-Apps brauchen auf jeden Fall einen schnellen Prozessor, sonst ruckelt alles oder nichts passiert.

Das Homido wird mit einem paar Linsen und drei Abstandshalter für unterschiedlichen Sehstärken ausgeliefert. Dazu gibt es ein Aufbewahrungstäschchen. Alles im allem geht das für 69 Euro in Ordnung, ist ja alles auf Low-Budget-Niveau konzipiert. Die vergleichbare Zeiss-Brille kostet fast doppelt so viel, leistet quasi das gleiche, sieht aber viel stylischer aus. Nun die wichtigste Frage: Braucht man das überhaupt? Ich sage: Nein, braucht man nicht. Nicht mit diesen langweiligen Apps und Games und nur für ein paar 3D-Videos. Man darf getrost noch warten. Am besten auf das fertige Oculus Rift, das ist bisher ohnehin die einzige VR-Lösung, die bei allerdings auch eher wenigen Games wie Elite: Dangerous & Co. überzeugt.

05 Gamereactor Deutschland
5 / 10
+
kleiner Preis für rudimentäres VR-Erlebnis
-
kaum sinnvolle Apps oder gar gute Games, billig wirkendes Plastik verarbeitet
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