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Rapoo A600

Die Chinesen von Rapoo bauen seit 2002 allerlei kabellose Gerätschaften. Dazu gehören auch Lautsprecher mit einem feinen, aber leider etwas drucklosen Klang.

Das größte Problem des handlichen Vollwertlautsprechers mit 2 x 3 Watt ist leider keine Kleinigkeit. Er ist zu leise. Der Rapoo A600 hat immerhin ausreichend Klangstärke im Vergleich zum kleinen Bruder A300. Aber beide Bluetooth-Boxen leiden unter der Tatsache, dass die maximale Lautstärke viel zu gering ist. Natürlich will und erwartet man keinen Jet für die Hosentasche, aber ein bisschen lauter wäre schon nett gewesen.

Außerdem ist der Bass viel zu schwachbrüstig und es gibt keine Möglichkeit, per Boost-Taste oder Equalizer nachzubessern. Die im Appstore verfügbare App ist völlig sinnlos. Schade eigentlich. Dafür ist der Sound sehr klar und hell, fast ein bisschen zu klinisch. Aber allemal besser als die mitgelieferten Lautsprecher eines Smartphones, Tablets oder Notebooks. Bis zu zehn Stunden schafft die A600-Box mit einer Ladung, bevor sie wieder an einen stromspendenden USB-Anschluss muss.

Das Teil soll eine im Marketingsprech verklausulierte "Radiation Airflow Invert Technology" nutzen, um das eine Verbesserung des Klangbildes herbeizuführen. Hierbei werden die nach hinten gerichteten Schallwellen des Aktivlautsprechers erneut durch einen Passivlautsprecher geleitet, umgekehrt und mit den Wellen der vorherigen Phase überlagert. Dadurch sollen die tieferen Frequenzen zusätzlich verstärkt werden, was einen volleren und kräftigeren Bass ermöglicht. Real zu hören ist von diesem Versprechen wenig bis gar nichts.

Rapoo A600
Rapoo A600
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Viele Punkte holt sich der Lautsprecher beim Design. Das ist schlicht, funktional und setzt auf hochwertige Materialien. Fünf stylische Farben sind am Start. Das gebürstete Aluminium des Rahmens passt perfekt zum Apple MacBook, dessen Begleiter die Box wohl auch sein soll. Drei Tasten dienen zum Einstellen der Lautstärke und zum Herstellen der Bluetooth-Verbindung. Alternativ ist ein Pairing mit bis zu zwei Geräten gleichzeitig auch via NFC möglich.

Praktisch und brauchbar ist die Nutzung als Freisprechanlage für Telefonate oder Skype-Konferenzen. Der Trick ist hier ein integriertes Dual-Mikrofon: Das zweite Mikrofon kümmert sich individuell um das Hören störender Nebengeräusche, um diese dann aus dem Signal des primären Mikrofons herauszufiltern. Die Sprachqualität ist so tatsächlich ein gutes Stück besser als etwa bei der UE Mini Boom von Logitech.

89 Euro sind viel Geld für die kleine Box. Das Design und die Materialien gehen völlig okay, der Sound ist definitiv zu schwach. Die kleine A300 für 49 Euro klingt nur unwesentlich schwächer, subjektiv bei direkten Vergleichstest sogar gleichwertig. Der Rapoo A600 ist kein zwingender Kauf, wer aber etwas mehr Sound unterwegs haben will, als die mobilen Begleiter standardmäßig an Bord haben, ist trotzdem gut bedient.

07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
Schönes Design, gutes Material,
-
Schwacher Bass, viel zu leise
overall score
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GADGET-KRITIK. Von Christian Gaca

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