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Film-Kritiken
Sin City: A Dame to Kill For

Sin City 2: A Dame to Kill For

Fast zehn Jahre haben sich Robert Rodriguez und Frank Miller Zeit gelassen, um einen Nachfolger für ihren sehr erfolgreichen und ungewöhnlich aussehenden Comic-Film Sin City zu machen. Damals beeindruckte der konsequent harte Schwarz-Weiß-Look, der die gezeichneten Vorlagen kompromisslos auf die Leinwand brachte. Auch die Stories waren hart, passend zum heruntergekommen Handlungsort: der fiktiven Verbrechermetropole Basin City. Material hat Frank Miller auf jeden Fall genug vorgelegt. Neben der titelgebenden Geschichte "A Dame to Kill For" wurden diesmal die Comics "Just Another Saturday Night" verwendet, dazu zwei neue Geschichten namens "Nancys Last Dance" und "Long Bad Night".

Wegen des Sequel-Wahns in Hollywood ist es wirklich verwunderlich, dass die Fans so lange warten mussten, während sich Rodriguez und Miller lieber mit weniger tollen Projekten wie Machete 2 oder The Spirit beschäftigt haben. In der Tat war die Pause so lang, dass inzwischen sogar leider zwei der Darsteller, Brittany Murphy und Michael Clarke Duncan, gestorben sind. Auch Clive Owen und Devon Aoki wurden durch neue Gesichter ersetzt, während die prosthetische Maske von Mickey Rourkes Figur Marv irgendwie aus dem Leim gegangen zu sein scheint, so dass er wie eine Zombie-Version von Hans Albers wirkt. Alles nicht weltbewegend, und die Neuzugänge Josh Brolin, Eva Greene und Joseph Gordon-Levitt machen ihre Sache natürlich auch sehr gut. In der Summe entsteht jedoch das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Das wird dadurch verstärkt, dass die Geschichten unchronologisch verschachtelt sind und zu allem Überfluss zum Teil vor, zum Teil nach den Geschehnissen des Vorgängers spielen.

Dem Look könnte man einerseits eine Weiterentwicklung bescheinigen. Andererseits wirkt er dadurch, dass die Szenerien reichhaltiger und einfach filmischer aufgezogen sind, auch nicht mehr so auf den Punkt. Die interessanten, grafischen Experimente kommen nun so selten vor, dass sie eher aus dem Rahmen fallen. Trotzdem kommen Fans auf ihre Kosten, es gibt erwartungsgemäß reichlich Sex, Gewalt und coole Sprüche. Die 3D-Version bietet durch ihren Kontrast zwischen realistisch scheinendem Raumeindruck und den abstrakt-stilisierten Bildern eine ganz interessante neue Erfahrung. Das kann man vom Film selbst nur bedingt sagen, bei der langen Wartezeit hätte man eigentlich mehr Innovation, Spannung und Dynamik erwarten dürfen.

Sin City: A Dame to Kill For
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7 / 10
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