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Godzilla

Godzilla

Godzilla ist ein überaus erfolgreicher japanischer Export. Die Riesenechse bringt es bereits auf über 50 Filme und hat einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood. Da das Monster im Jahr 1954 als Sinnbild für die Gefahren der Atomkraft geschaffen wurde, ist es seit dem großen Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima leider wieder topaktuell. Somit gibt es nun nach Roland Emmerichs Interpretation von 1998 einen neuen US-Godzilla. Regisseur Gareth Edwards hat sich selbst mit dem Low-Budget-Film Monsters einen Namen gemacht und ist dementsprechend in der Materie zuhause.

Schon in der Titelsequenz wird aufgegriffen, dass Godzilla alle paar Jahre mal wieder auftaucht. Archivmaterial aus dem kalten Krieg zeigt Atombombentests und wir erfahren, dass in Wahrheit gegen die Riesenechse gekämpft wurde. Leider ernähren sich die antiken Biester von radioaktiver Strahlung, und der Hunger ist mächtig. So kommt es 1999 zur unerklärlichen Zerstörung der Atomanlage von Janjira. Dabei verliert Nuklearforscher Joe Brady seine Frau, und sein kleiner Sohn Ford wird zum Halbwaisen. Fünfzehn Jahre später arbeitet der Mann bei der Army als Bombenspezialist und muss erfahren, dass sein Vater mal wieder in Japan verhaftet wurde. Der Senior kann die Vergangenheit nicht ruhen lassen und forscht manisch an den Ursachen für die damalige Katastrophe. Die Antwort kommt ganz von selbst, als in einer geheimen Forschungsanlage ein monströses Schabentier erwacht, in den Ozean flieht und in den USA nach weiteren leckeren radioaktiven Häppchen wie Kernkraftwerken und Atomwaffen sucht. Klar, dass da nur einer helfen kann, nämlich Godzilla selbst.

Das Monster ist ja die Hauptfigur, leider verkommen die menschlichen Figuren dabei zu Nebensächlichkeiten. Bei den vielen verängstigten kleinen Kindern verliert man schon fast den Überblick, und vor lauter Army-Gehabe vergessen auch die Bradys die Auseinandersetzung mit ihrer persönlichen Tragödie. Dafür punktet der Film in seinem Schwerpunktbereich. Der Regisseur ist selbst Experte für visuelle Effekte und bringt die Zerstörungsorgie optisch höchst beeindruckend rüber. Gleichzeitig zeigt er Respekt für die Vorlage. Die finale Schlacht hat schon fast surreale Momente, die an die alten Klassiker erinnern. Das ist sehr sehenswert und ein Director's Cut des Filmes wäre sicherlich grandios. Die 3D-Umsetzung ist ebenfalls gut gemacht, bietet aber bis auf eine intensive Fallschirm-Sequenz keinerlei Mehrwert.

Godzilla
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