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Film-Kritiken
The Wolf of Wall Street

The Wolf of Wall Street

Finanzkrisen und Börsencrashes haben schon viele Filme inspiriert. Meist geht es dabei um Intrigen, Mechanismen und Schwachstellen der Geldmärkte. Leonardo DiCaprio sagt in seiner Rolle des Maklers Jordan Belfort dagegen direkt in die Kamera: "Davon verstehen Sie doch sowieso nichts!" Statt dessen zeigt der Film in seinen 180 Minuten Länge hauptsächlich, wie sich der Finanzhai an seinen Millionen erfreut. Mit Autos, Frauen und Drogen. Die Exzesse basieren dabei auf den zwei Autobiographien des echten Belfort. Die oft haarsträubend wirkenden Szenen haben sich demnach in der Realität ähnlich zugetragen. Und das inszeniert Regie-Altmeister Martin Scorsese in ungewohnt deutlicher Art.

Der Film musste ohne große Studios finanziert werden, um Drogenmissbrauch, Nacktheit und Sexszenen bis hin zur Gay-Orgie so zeigen zu können. Das Ergebnis wirkt wie eine Mischung aus Hangover und Fear and Loathing in Las Vegas mit nur einer winzigen Prise Wall Street. Die unvermeidbaren Familiendramen im Hause Belfort haben leider eher etwas von einer Seifenoper. Eingefangen wurde das Spektakel in grandiosen Bildern mit opulenter Ausstattung, die Schauspieler machen ihre Sache ausgezeichnet. Kein Wunder, denn DiCaprio war fünf Jahre hinter der Rolle her. Viele Gaststars, Anspielungen und frische Erzählkniffe machen den Film sehenswert. Ob die kriminellen Machenschaften dabei verherrlicht werden, steht am Ende als Frage im Raum. Und auch, ob nicht doch zwei statt drei Stunden Geld-Porno gereicht hätten.

The Wolf of Wall Street
08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
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