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Film-Kritiken
Machete Kills

Machete Kills

Der filmische Beweis, dass man keinen Plot braucht, aber auch nicht nur Gags, Gaststars und Splattereffekte aneinanderfügen darf

Sein Talent als Filmemacher hat Robert Rodriguez ausreichend belegt. Zu seinen Hits gehören Desperado, Sin City und der Grindhouse-Knaller Planet Terror. In dieser Hommage an die B-Movies feierte Machete als Fake-Trailer Premiere. Inzwischen erscheint der zweite Spielfilm mit dem mürrischen Mexikaner, doch es zeigen sich Abnutzungserscheinungen. Inhaltlich geht es darum, dass Machete vom Präsidenten der USA den Auftrag erhält, die Unterwerfung der Menschheit zu verhindern. Das ist aber eigentlich auch egal, denn Machete braucht keinen Plot. Es werden einfach Szenen mit unterschiedlich gut funktionierenden Gags, Gaststars und Splattereffekten aneinandergefügt. Dabei hatten Rodriguez und seine Mimen wie Charlie Sheen, Mel Gibson und Lady Gaga ganz offensichtlich sehr viel Spaß, beim Zuschauer kommt das Ganze aber nur bedingt an. Die feine Linie der Trash-Parodie wird verfehlt und das James-Bond-artige Setting erinnert hartgesottene Rodriguez-Fans eher an dessen Spy Kids-Reihe. Dort verbreiteten sogar Megastars wie Stallone und Jessica Alba gähnende Langeweile.

Man hat das Gefühl, Rodriguez ist hier selbst wie ein Kind im Süßwarenladen, das einfach übertreibt und alles wahllos zusammenschmeißt. Das ist zwar irgendwie sympathisch, und es fallen auch einige kultige Sprüche und geniale Ideen ab. Doch selbst eine Parodie braucht einen roten Faden oder wenigstens Spannung - und beides fehlt hier weitgehend. Hoffentlich findet Rodriguez für Sin City 2 wieder zu alter Form zurück.

Machete Kills
06 Gamereactor Deutschland
6 / 10
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