Die Romanvorlage war eines der erfolgreichsten Sci-Fi-Bücher der achtziger Jahre, dennoch hat es fast 30 Jahre bis zur Filmversion gebraucht. Hinter den Kulissen der Produktion gab es zahlreiche Querelen, in den letzten Jahren standen dabei vor allem homophobe Äußerungen von Autor Orson Scott Card im Mittelpunkt.
Der nun vorliegende Film offenbart aber ein ganz anderes Problem. Offensichtlich ist das Werk um den Kampf der Menschheit gegen die außerirdische Insektenrasse namens Formic einfach zu komplex für einen knapp zweistündigen Film. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass alles ein bisschen sehr auf Die Tribute von Panem getrimmt wurde. Denn das Spiel, um das es im Titel geht, dreht sich um die Karriere des Jungen Ender Wiggin. Kinder werden in diesem trüben Zukunftsszenario darauf gedrillt, die Erde zu verteidigen. Ob als Kanonenfutter oder als höchster strategischer Kommandant, darüber entscheiden neben speziellem Unterricht und diversen Tests vor allem Laserpistolenduelle in der Schwerelosigkeit. Und da muss Ender liefern.
Durch die Konzentration auf militärisches Gehabe und das Hetzen durch die verschiedenen Stationen wirkt das Ganze leider eher wie ein Starship Troopers mit Kindern, nur ohne dessen Ironie. Die eigentliche Message des Buches, das im Endeffekt für Toleranz und gegen blinden Gehorsam wirbt, bleibt da ziemlich auf der Strecke. Übrig bleiben schöne Bilder und die Motivation, vielleicht doch lieber mal in das Buch zu schauen.