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Wirkung von Medien auf den Betrachter

Von DocBotox am 17. Dezember 2014 um 12:44

Gerne werden nach Amokläufen bei denen Zusammenhänge zwischen den Gewalttaten und Medien mit Gewalt Inhalten festgestellt werden, Medien als Sündenbock
und alleinige Ursache für derartige Gräultaten dargestellt . In den Medien liest man dann Berichte wie "Der Amokläufer "X" hat Egoshooter gespielt oder Gewaltvideos konsumiert"
Spielern von Egoshootern wird dann gerne der Stempel "Potentielle Amokläufter" aufgedrückt. Betrachtet man jedoch die einzelnen Fälle etwas genauer, kommt man schnell zu der ernüchternden Erkenntniss, dass nie ein einzelner Faktor bei derartigen Gewalttaten alleine als Ursache auszumachen ist.
Vielleicht liegt es in der Natur des Menschen, dass er komplizierte Vorgänge gerne für sich einfach erklärt haben möchte. Fakt ist, dass auf jeden Menschen Medien anders wirken.

Um die Wirkung von Gewalt in Medien wie z.B. Filmen und Spielen auf den Konsumenten zu erklären nennen Medienwissenschafter folgende Thesen:

- Die Stimulationsthese geht davon aus, dass Gewaltdarstellungen z.B. in PC-Spielen enthemmen und zum Nachahmen anregen.

- Die Katharsisthese dagegen geht davon aus, dass durch das Betrachten von Gewaltszenen/ Spielen von Medien mit Gewaltinhalten, unterdrückte Triebregungen
ausgelebt werden und somit beim Betrachter/Spieler, Aggressivität abgebaut wird.

- Die Habitualisierungsthese besagt, dass häufiges Spielen oder Betrachten von Medien mit Gewaltinhalten zu Gleichgültigkeit gegenüber den Opfern
in den Medien führt und der Konsument die Gewaltanwendung selbst als ein Mittel um möglichen Konflikt zu lösen sieht.

- Die Inhibitionsthese dagegen besagt, dass in Medien dargestellte Gewalt Aggression dämpft, da Gewalt in modernen Industriegesellschaften nicht gebilligt wird.

Wie beispielsweise die Aussage eines Mediums auf den Konsumenten wirkt ist jedoch von vielen (inneren und äußeren) Faktoren abhängig.
Innere Faktoren (Faktoren die in der Person//(der/des) Konsument(in/en) liegen) wären das Alter, Wissen, Wertvorstellungen, Intelligenz, Meinung zu bestimmten Themen etc..
Äußere Faktoren (Faktoren die außerhalb der Person/(der/des) Konsument(in/en) liegen) hingegen sind der Inhalt des Mediums, die Art der Darstellung, die Empfangssituation und die Aussage des Mediums.

Forderungen wie "Ego-Shooter solle man grundsätzlich verbieten", weil sie Menschen zu Amokläufern konditionieren" sind meiner Meinung nach so überflüssig wie ein Kropf.

Ein mündiger und volljähriger Bürger wie ich es bin möchte gerne entscheiden, wie er seine Freizeit gestaltet und was er für PC/Konsolen-Spiele spielt".
Das ich dabei als verantwortungsvoller Mensch natürlich darauf achten muss, dass sich Kinder und Jugendliche in meinem Umfeld nur mit Medien beschäftigen
dürfen, die auch für ihr Alter geeignet sind sehe ich als selbstverständlich an. Und das Kinder vor Medien mit Kinder- und Jugendgefährdenden Inhalten
geschützt werden müssen um deren seelisches- und körperliches Wohl nicht zu gefährden, dürfte wohl jedem verantwortungsvollen Erwachsenen einleuchten.

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