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Liberation Maiden ist ein 3DS-Kleinod

Liberation Maiden ist ein 3DS-Kleinod

Manchmal schafft man es nicht, eine richtige Kritik zu einem kleinen Spiel zu schreiben, weil einfach zu viel los ist. Und über einen Monat später ist es dann auch irgendwie zu spät.

Aber ich möchte mein schlechtes Gewissen entlasten und wenigstens kurz ein paar freundliche Worte zu Liberation Maiden loswerden, denn das Spiel von Grasshopper Manufacture und Level 5 ist ein hübsches, wenn auch stupides Action-Kleinod.

Wer es mal wieder im Japan-Obendrüber-Knallbunt-Style braucht, der wird bei dieser kruden Vizepräsidentin-im-Power-Fluganzug-Nummer sicher glücklich. Sehr asiatischer Kram, irgendwie ein bisschen Space Harrier meets Weltraumshooter. Schwer und trotzdem echt schön. Kostet 7,99 im Eshop für den 3DS. Kann man investieren. Sollte man sogar.

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Die bittere Realität von Free-to-Play

Die bittere Realität von Free-to-Play

Free-to-Play. So klingt momentan der Erfolg, der Sieg, die Dollars und fetten Gewinne. Zumindest will uns das der von Risikoinvestoren finanzierte Teil der Videospielindustrie weismachen, der diese vermeintlich kostenlosen Spiele anbietet. Aber es ist eine Lüge. Denn Regel Eins des Free-to-Play-Geschäfts lautet: Nichts ist am Ende wirklich kostenlos. Es sei denn, man will sich zu Tode langweilen lassen.

Schlimm ist, dass nun auch die etablierten Publisher mitmischen wollen. Genau, das sind diese vermeintlichen Langweiler, die bisher Geld für ihre Spiele haben wollen, um Programmierer und Künstler zu bezahlen. Das Establishment will auch im großen Stil Geschenke verteilen. Das hat zwei Gründe. Erstens wollen sich EA, Ubisoft & Co. nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und, wie schon gesagt, gilt zweitens: Hier lässt sich Geld verdienen.

Das Tragische daran ist, dass ich die ungute Befürchtung habe, dass wir am Ende alle drauf zahlen, sollte sich Free-to-Play durchsetzen. Aktuelles Beispiel gefällig? Die Simpsons: Springfield auf dem Ipad ist ein schlichter Sim City-Klon, in dem wir ein zerstörtes Springfield wieder aufbauen sollen. Kann man gratis runterladen und spielen. Hübsche Pixelgrafik, bekannte Gesichter, anständige Aufbausimulation - die Welt könnte gemütlicher nicht sein. Aber das Glück ist kurz.

Es gibt zwei Währungen im Spiel: Dollars und Donuts. Für die Dollars, die wir als Belohnung für Aufgaben bekommen, können wir neue Gebäude bauen und teurere Aufgaben angehen. Mit den Donuts lassen sich Bauprozesse beschleunigen oder spezielle Gebäude und Items kaufen, die man sich sonst erspielen müsste. Praktisch ist das unmöglich, weil das billigste Gebäude 80 Donuts kostet, die man mit normal-exzessivem Spiel nie verdienen wird. Aber Donuts sind gegen Echtgeld käuflich. Zwölf Donuts für 1,59 Euro. Oder gleich 2400 Stück für 79,99 Euro. Für 115 Donuts wiederum kann man sich 15.000 Dollars kaufen. Fast wie im echten Leben...

Wer nicht mitmachen will, sondern einfach nur spielen, der wartet. 24 Stunden auf den Bau des nächsten Hauses. Danach zwei Tage darauf, dass wieder etwas spannendes passiert. Derweil reihen sich sinnlose Aufgaben aneinander, um mehr Geld zu verdienen und hochzuleveln. Das hat mit Spaß nicht viel zu tun. Aber es ist die bittere Realität von Free-to-Play. Nicht selten ist das eine Reihe von Versuchen, einem jenes Geld aus der Tasche zu ziehen, das die Produktion eines Videospiels einfach kostet. Ein legitimer Versuch. Aber die Lüge mit Free-to-Play sollten sie mal lassen. Denn mit "freiwillig spielen" lässt es sich beim besten Willen nicht übersetzen.

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Pong an der Fußgängerampel in Hildesheim

Pong an der Fußgängerampel in Hildesheim

Pong spielen, um sich die Zeit beim Warten auf die grüne Fußgängerampel zu vertreiben, das kann man in Hildesheim machen. Die niedersächsische Kleinstadt beherbergt die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, an der sich die zwei Studenten Sandro Engel und Holger Michel das Streetpong getaufte Projekt ausgedacht haben. Sehr schöne Idee, die man sich hier in Aktion anschauen kann.

The Dark Knight Rises - ohne Game

The Dark Knight Rises - ohne Game

Gestern den neuen Batman gesehen. The Dark Knight Rises ist ein schöner, realistischer, zynischer und herrlich trüber Film. Jede Minute genossen. Das schönste ist aber, dass es (bis auf das offenbar ganz anständige Handyspielchen von Gameloft) kein Lizenzvideospiel zu dem Film gibt. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass das nächste echte Batman-Spiel bestimmt wieder gut wird. Weil es ein echtes Videospiel sein darf.