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With the lights out it's less dangerous

Ich weiß noch ganz genau, wie sich das damals angefühlt hat, als ich Smells Like Teen Spirit von Nirvana zum ersten Mal gehört habe. Irgendwann 1991. Auf MTV. Daadada dudududu daaadada dudududu... und dann brach es mit voller Gewalt über mich herein.

With the lights out it's less dangerous / Here we are now / Entertain us / I feel stupid and contagious. Verstanden habe ich nur Entertain us und die Wut. Als 16-Jähriger, bereit zum Riot. Die Wut suchte sich ihren Weg. Nirvana gaben mir dazu die Hymne.

Das Lied und die Band haben die Welt des kleinen Skaters Christian für immer verändert. Ich weiß nicht, wie oft ich das Lied auf meinem Walkman beim Skaten gehört habe und hart geslammt bin. Es war egal. Schmerz war gut, egal ob Weltschmerz oder ein kaputtes Schienbein. Kurt hat diesem Gefühl in mir eine Stimme gegeben.

Jedes Mal, wenn ich das Lieb heute höre und/oder Footage von Nirvana dazu sehe, ist dieses Gefühl wieder da. Riot. Auflehnung. Heute nicht mehr gegen den Vater, sondern nur noch gegen die verkopfte, satte Gesellschaft. Jedes Mal schön, dass noch zu spüren.

Trotzdem ist es extrem komisch, gerade Kurt Cobain nun als Videospielcharakter zu sehen. Ihn spielen zu können. Digitalisiert im Inbegriff des kommerziellen Erfolges der letzten Zeit: Guitar Hero. Ihm selbst hätte es sicher kein bisschen gefallen. Er hätte es gehasst. Sellout an wen auch immer, das war nicht seine Sache. And yet...

I guess it makes me smile / I found it hard / It's hard to find / Oh well, whatever, nevermind...

Kurt Cobain in Guitar Hero 5

With the lights out it's less dangerous

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