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Neues vom Computerspiele Museum

Neues vom Computerspiele Museum

Es soll ein bisschen Lehrveranstaltung werden, ein bisschen Entertainment und ein bisschen Touristenattraktion - das neue Computerspiele Museum in Berlin. Jetzt luden deren Direktor und Kurator Andreas Lange sowie die gemeinnützige GmbH Gameshouse zur Baustellenbesichtigung und gaben Einblicke in ihre Vision zur kommenden Dauerausstellung. Das Museum öffnet (so der Plan) noch Ende diesen Jahres. Bis dahin sollen die tollen Räumlichkeiten des ehemaligen Café Warschau in einem der wunderbaren Kachelbauten an der ehemaligen Stalinallee (heute: Karl-Marx-Allee 93a) fertig renoviert sein.

Ich bin mir sicher, dass Andreas Lange, Gameshouse-Chef Dr. Klaus Spieler und der Rest des Teams eine tolle Ausstellung zaubern werden, die in Berlin wirklich perfekt aufgehoben ist. Das Archiv des Computerspiele Museum ist prall gefüllt mit fast allen wesentlichen Exponaten aus Ost und West - und es kommen noch einige Überraschungen hinzu. Auch Kunst mit Bezug zu Computerspielen soll ihren Raum finden, was ich persönlich super finde. Richtig super waren die Worte, die die Chefin der Berliner Senatskanzlei in ihrer kleinen Ansprache gefunden hat. Staatssekretärin Barbara Kisseler sprach erstaunlich weise und offene Worte für eine Verwaltungsbeamtin.

Die in der klassischen Kultur beheimatete Frau gab zu bedenken, dass gerade die Politiker und Beamten in den Staatskanzleien und auch auf Ministerebene sich endlich von ihren Pawlow'schen Reflexen lösen sollten. "Wenn etwas passiert wie Winnenden, weiß jeder reflexartig, woran es gelegen hat. Klar: Computerspiele, irgendwelche blutbesudelten Egoshooter müssen es gewesen sein. Das ist eine ziemlich dumme Aussage und sie verkennt, dass sich in unserer Gesellschaft trotz aller Ängste einiges in dem Bereich wirklich sehr, sehr positiv darstellt." Man müsse erkennen, auch wenn man sich mit Spielsucht oder Gewalt auseinander setze, dass Computerspiele mittlerweile Teil einer überaus friedlichen, ganz normalen Alltagskultur seien.

Was soll ich sagen: Sehe ich auch so. Hoffentlich hat sie das nicht nur gesagt, weil mittlerweile auch im Hause Wowereit-Wolff erkannt worden ist, dass die Gamesbranche in Berlin Wachstum generiert. Und das braucht man hier Prozentpunkt für Prozentpunkt.

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