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Klitschko vs. Kojima

Donnerstag, Gamescom, kurz vor 14 Uhr. Mein Termin zum Antesten von Avatar: Das Spiel. Passend zum Film von James Cameron. Netter Third-Person-Action-Shooter, von dem bei Ubisoft im Business Center für Fachbesucher auch eine besondere Version spielbar ist. Neugierig!

Dann bitte noch kurz mit mir warten, denn es wird erst einmal nix. Preisboxer Dr. Wladimir Klitschko schaut nämlich mal eben spontan bei Ubisoft vorbei, und der ganze Raum wird für ihn und seine Entourage geräumt. Promibonus, es sei ihm gegönnt.

Nach 15 Minuten ist der Spuk vorbei und Klitschko im nächsten Raum verschwunden. Also schnell die allgemeine Aufregung nutzen und rein in den Avatar-Raum zum Zocken. Erst die ein bisschen lahme Wii-Version. Danach die Besonderheit, eine 3D-Version von Avatar: Das Spiel für Xbox 360. Läuft übrigens mit jedem ausgelieferten Game, es braucht nur eine HDMI-360 und einen knapp 6000 Dollar teuren Speizial-HDTV.

Jedenfalls unglaublich das Ganze. Kaum vorstellbar, dass das vernünftig funktioniert. Ist aber wirklich gut. Fast ein Next-Next-Gen-Gefühl. Super scharfe Grafik. Crispy. Und vor allem kein bisschen komisch, keine Seekrankheit, kein Unwohlsein. Es gibt eine leicht getönte Brille wie in den neuen 3D-Kinos. Aufgesetzt und zack, ich bin in Sekunden verschwunden in einer greifbaren Welt. Eine tolle, selbst spielbare Illusion, im besten Sinn des Wortes.

Zocke ich also so vor mich hin. Neben mir Brent George, Director der Art Animation von Ubisoft Canada. Ich ballere rum, er erklärt. Wir scherzen, lachen - er sieht, dass ich Spaß habe. Hinter mir kommen ein paar Leute rein, die offenbar auch mal wollen. Brent kümmert sich schnell um sie. Sie reden über das Game. Egal, jetzt bin ich dran mit spielen. Schließlich lange genug gewartet. 15 Minuten später bin ich total assimiliert vom 3D-Zocken. Kann nicht loslassen.

Entsinne mich dann aber daran, dass ich grad auch genervt war, als ich warten musste. Dreh mich also fix um, schnattere irgendwas Unverfängliches von: "Hey, wanna have a go, it's actually really awesome" - und haue dem hinter wir wartenden Mann, noch etwas 3D-benommen, fast das Pad an den Kopf. Zum Glück nur fast. Er lehnt höflich ab, mag gar nicht spielen. Dann sehe ich erst, wer mir da die ganze Zeit über die Schultern geschaut hat.

Ein unscheinbarer Japaner namens Hideo Kojima. Wenn ich das gewusst hätte, oh je... Keiner ist hier im Raum außer Kojima-san, seiner Entourage und Stéphane Vallet, internationaler PR-Manager von Ubisoft. Und mir. Stéphane grinst und zwinkert mir zu.

Klitschko vs. Kojima

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