EA Sports bleibt Tiger Woods treu

In seinem Blog (den natürlich vermutlich ein Assistent für ihn vollschreibt) hat EA Sports-Präsident Peter Moore sich seiner britischen Herkunft besonnen und sich mitsamt seinem Arbeitgeber demonstrativ hinter den US-Golfer Tiger Woods gestellt, der in der US-Öffentlichkeit mittlerweile ja quasi der moralische Underdog ist und von allen Mainstream-Medien gut verprügelt wurde. Engländer wie Moore lieben solche Underdogs, gefallene Engel und prollige Superstars (siehe Kati Witt auf der Gamescom 2009) ja sowieso.

Man habe sich die Tiger-Story im Dezember angeschaut und gesehen, wie sich mehrere Sponsoren von Woods getrennt haben. Der hat seine Ehefrau mehrfach und seit längerem betrogen - solche Sex-Geschichten kommen in den USA öffentlich gar nicht gut an. EA (und auch Nike) nehmen das allerdings nicht zum Anlass, sich von Woods zu trennen.

Einerseits haben beide offenbar noch ein letztes bisschen Anti-Mainstream in ihrem Unternehmen versteckt. Anderseits haben sie ja auch reichlich und lange eingeführte Produktlinien am Start. EA arbeitet seit 1997 mit Woods und hat derzeit Tiger Woods PGA Tour Online in der Entwicklung, ein Online-Golf für PC, das die letzten acht Monate mit 75.000 Spielern in einer geschlossenen Beta gecheckt wurde. Da ist viel Geld im Spiel, und schließlich ist er trotz privater Probleme immer noch die Golf-Legende schlechthin derzeit. So Einlochen wie Tiger, das kann einfach keiner. Sorry, dass musste mal raus... Wer das neue Tiger-Game selbst ausprobieren will, hier gibt es eine Demo.