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Diese TV-Serien müssen Games werden (Teil 1)

TV-Serien sind wichtiger als Filme, sagen manche. Wir sagen: Games sind wichtiger! Und denken drüber nach, welche Shows man als Spiel umsetzen muss und wer das macht.

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TV-Serien werden weit und breit auf den Kulturseiten als großes Ding der Zukunft gefeiert. Viele glauben, dass sie schon bald den Platz des Films als führendes Entertainment-Format einnehmen. Andere argumentieren, dass die TV-Serie diesen Platz bereits einkassiert hat. Wir von Gamereactor argumentieren natürlich, dass es Games auch den TV-Serien überlegen sind als Medium - aber warum nicht einfach das Beste aus beiden Welten nehmen? TV-Serien in Spielformat sind beliebt wie nie, wie man an Game of Thrones oder The Walking Dead sieht.

Wir in der Redaktion sind natürlich gespannt, was da noch alles kommt. Um uns zu beruhigen, haben wir etwas spekuliert, welche TV-Serien man noch als Spiel umsetzen könnte - und wer das übernehmen sollte.

Sex and the City: The Game
Genre: Rollenspiel (mit extrem viel DLC-Paketen)
Entwickler: Bioware

Diese TV-Serien müssen Games werden (Teil 1)
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Designer-Kleidung ist das Hauptinteresse der vier Hauptfiguren in Darren Stars Seifenoper-Klassiker. Auf eine Art und Weise war Sex and the City zu seiner damalige Zeit ein Sujet der Befreiung. Endlich gab es eine Antithese zur Logik und den idiotischen Begriffe in Star Trek - eine Serie für die modernen, urbanen Menschen. Nach vollen sechs Staffeln Klatsch zwischen den untrennbaren Freundinnen in New York und zwei (auch echt miserablen) Filmen war Schluss. Welcher Entwickler kann so ein schweres Erbe verwalten? Wer kann mit Sex ebenso gut umgehen wie mit seltenen Kleidungsstücken? Klar: Bioware natürlich! Wenn wir die Feinheiten ignorieren, ist Dragon Age: Inquisition eigentlich eine gut geschriebene Geschichten und hat viel gemeinsam mit der erfolgreichen HBO-Serie. Die Grundlagen sind also schon da. Müssen sie nur die Lederrüstung gegen eine trendige Handtasche von Louis Vuitton ersetzen und den Ritterhelm gegen ein Basecap von Dolce & Gabbana.

MacGyver
Genre: Stealth / Action
Entwickler: Naughty Dog

Diese TV-Serien müssen Games werden (Teil 1)

MacGyver war ein genialer Spezialagent, gespielt vom großartigen Richard D. Anderson. Egal, wo er war und wie unüberwindbar die Probleme erschienen, er hatte immer eine geniale und gleichzeitig einfache Lösung. Im MacGyver-Game müssen wir zuerst das legendäre Taschenmesser wiederfinden. Die Mission besteht danach aus echten Splinter Cell-Aktionen. Wir müssen in feindlichen Lagern Aktenkoffer ausräumen und streng geheime Hauptquartiere infiltrieren, von denen aus korrupte Agenten die Welt bedrohen. Okay, klingt derbe nach 80er-Klischee, aber egal. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, einen Komplex zu infiltrieren und Gegner zu neutralisieren. Ein bewaffneter Soldat kann mittels einer modifizierten Neujahrsrakete ausgeschaltet oder mit einer Funkgerät-Handy-Salpeter-Bombe gesprengt werden. Naugthy Dog führt Regie, man darf sich also auf irre Bastelwaffen freuen, die selbst Anderson erstaunt zurückließen während der Produktion. Genau, der hat mitgemacht, denn das Sahnehäubchen ist die Originalstimme von Richard D. Anderson.

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Mad Men
Genre: Wirtschaftssimulation, Adventure
Entwickler: Telltale Games / 2K Czech

Diese TV-Serien müssen Games werden (Teil 1)

Die Entwickler hinter den Mafia-Spielen arbeiten mit den Adventure-Experten von Telltale Games zusammen, um einen epischen Kostümserie mit Adventure- und Simulationselementen zu vermixen. Wir spielen natürlich den charismatischen Werber Don Draper, sowohl privat als auch in seiner Agentur an der Madison Avenue im New York der 1960er Jahre. Das Gameplay ist in zwei Bereiche gegliedert. Wir müssen einerseits Einzeiler texten, um möglichst urban und stylish zu wirken in Kundengesprächen. Je nachdem, welche Anzüge und Accessoires Don Draper dabei nutzt, schaltet er verschiedene Boni frei, die ihm dann dabei helfen, Kunden von einer Kampagne zu überzeugen oder die passiv-aggressive Kollegen und die ebenso passiv-aggressive Ehefrau zu dominieren. Der zweite Teil ist eher ein Managementspiel, in dem es das Ziel ist es, kluge Werbekampagnen im integrierten Kampagneneditor zu entwickeln. Das streckt die Spielzeit locker auf über 100 Stunden, bis man trotz aller scheinbar sinnvollen Entscheidungen erkennt, dass alles nur eine stetige Wiederholung der gleichen Mission ist. Und sich fragt, was nun wirklich der Sinn hinter dem Ganzen hier ist.

House of Cards
Genre: Strategie
Entwickler: Bioware, EA

Diese TV-Serien müssen Games werden (Teil 1)

Kaum eine TV-Serie ist ähnlich geeignet für eine Gamesadaption wie House of Cards. Wir übernehmen die Rolle von Frank Underwood, der zu Beginn des Spiels mit genau der gleichen Problematik wie in der TV-Serie konfrontiert ist. Die Demokraten haben gerade die US-Wahl gewonnen, aber ihm wird das lange versprochene Amt des Außenministers verweigert. Jetzt hat Underwood nur ein Ziel: mehr Macht zu gewinnen, ganz egal wie. Genau wie in der TV-Serie stellt uns Underwood mit direktem Blick in die Kamera die verschiedenen Charaktere und politischen Verstrickungen im Weißen Haus vor. Er ist auch derjenige, der uns mit Anweisungen versorgt, wie das Spiel zu spielen ist und dient somit gleichzeitig als Protagonist und Tutorialerklärer. Wir dürfen in der Folge Kampagnen initiieren, Skandale bewältigen und interne Konflikte in der Partei beilegen. In ruhigeren Segmenten des Spiels besuchen wir Charity-Galas mit unser ebenso skrupellosen Gattin oder hängen zu Hause mit der geilen Reporter-Liebhaberin ab. Das Spiel gewonnen hat, wer Vizepräsident wird, aber da Underwood nie genug Macht haben kann, gibt es natürlich einen optionalen Endlosmodus.

The Office
Genre: Puzzle, Point'n'Klick-Adventure
Entwickler: Double Fine Productions

Diese TV-Serien müssen Games werden (Teil 1)

Eine Komödie, natürlich! Die spielbare Version der TV-Serie The Office muss eine werden, ein Point'n'Klick-Adventure über das Leben im fiktiven Papierkonzern Dunder Mifflin. Das Game wird in Episoden ausgeliefert, wobei jede uns in die Rolle eines neuen Charakters versetzt. Ziel ist es, Tag für Tag durch das Lösen von sinnlosen Rätseln zu überleben und den Kollegen bei verschiedenen, ebenso sinnlosen Aufgaben zu helfen. Der Dialog zwischen den Spielfiguren stünde natürlich im Mittelpunkt, wäre es nicht im Kern wichtiger, zuerst die große soziale Katastrophe zu vermeiden, weil man ja nicht miteinander sprechen mag. Dazu gesellen sich witzige Minigames. Das Ganze ist eine herrliche Mischung aus Wario Ware und der Monkey Island-Reihe. Kann natürlich nur Tim Schafer selbst machen. Finanziert via Kickstarter von den schweigenden Nerdgemeinde.

Der nächste Teil der Reihe erscheint in den kommenden Tagen



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