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Gran Turismo 5

Irgendwo im Nirgendwo

Sony beendete am Nürburgring mit den 15. Playstation Masters die Saison der Playstation Liga und kürt die deutschen Teilnehmer für die Endrunde der GT Academy 2010. Wir waren dabei.

HQ

Es war einmal ein Pferd, das war sehr gelehrt.
Doch seine Frau, die Stute, stand mehr auf seine Rute.

(Alte Moderatorenweisheit)

Was für ein Wochenende. Nur gute Erinnerungen habe ich an das 15. Playstation Masters. Das Finale der aktuellen Saison der Playstation Liga fand diesmal am Nürburgring statt. Nürburg, das ist irgendwo im Nirgendwo. Ein Ort, der ironischerweise nur motorisiert erreicht werden kann. Trotzdem hab ich mich auf den Weg gemacht und bin trotz anfänglicher Zugverspätung (Prologue) rechtzeitig in Koblenz angekommen, um mit dem Shuttlebus in Richtung Nürburgring aufzubrechen.

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Das Ringwerk in Nürburg bietet viele Möglichkeiten der Beschäftigung. Im Mittelpunkt aber stehen die Autos.

Im Sommer 2006 war ich das letzte Mal bei der Playstation Liga. Da war sie in Berlin und daher bequem zu erreichen. Damals rettete sich die Veranstaltung mit Guitar Hero, dass dort erstmals vor Release spielbar war. Und tatsächlich habe ich damals den zweiten Platz belegt. Ansonsten muss ich zugeben, dass ich mich nur wenig mit dem Liga-Sport beschäftige.

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Die ersten 24 Stunden ohne Schlaf hatte ich inzwischen hinter mir gelassen und war heil am Veranstaltungsort, dem Ringwerk angekommen. Das ist eine Art Mini-Freizeitpark am Nürburgring, der im Juli 2009 eröffnet wurde. Alles was Rennsport-Fans begehren, das gibt es hier. Alte und neue Autos, jede Menge interaktiver Kram und sogar eine Achterbahn. Die plagt jedoch technische Probleme und ihre Wiedereröffnung ist noch nicht abzusehen. Nichtsdestotrotz genau der richtige Ort, um die Playstation Liga und vor allem das Deutschlandfinale der GT Academy stattfinden zu lassen. Also mal schauen, was die Leute so motiviert, hier mitzumachen.

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Sven, auf dem ersten Foto rechts im Bild, hat sich an Bomberman Ultra versucht.

Bomberman Ultra | 1on1 | Sven (Summi-88)
Sven ist 21 Jahre alt, kommt aus Dormagen und ist ohne Clan in der Playstation Liga unterwegs. Seine Playstation 3 hat er sich selbst gekauft. "Nischt Mutti!", entgegnet er auf Nachfrage. Privat spielt Sven im Moment nur Call of Duty: Modern Warfare 2. Und eben Bomberman Ultra. Er wurde durch einen Freund auf die Veranstaltung aufmerksam und hat im Vorfeld der Playstation Masters fleißig Bomben gelegt, um sich zu qualifizieren. "Ich trainiere lieber auf leicht, weil sich das Spiel auf schwer leichter spielt", sagt er. Ein bisschen sah es ja aus, als würde er das erste Mal Bomberman spielen. Aber das liegt ein wenig auch in der Natur des Spiels, das für die Serie typisch im Verlauf immer unübersichtlicher wird. Am Ende wurde er trotzdem nur Rundendritter. "Der bessere gewinnt", meint er enttäuscht.

Sein Tipp für die WM 2010: Deutschland würde in Südafrika keinen Turniersieg einfahren, sondern die Holländer. Aber wer in der Bundesliga für Schalke mitfiebert...

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Marcel trat im Street Fighter IV-Turnier sogar gegen seinen Lehrmeister an, gegen den aber verlor.

Street Fighter IV | 1on1 | Marcel (MoKmtk)
Marcel ist 29. Aufgelesen wurde von der Playstaton Liga vor drei Jahren auf der Internetseite von Giga. In einer Diskussion über Warhawk wurde die T3C auf ihn aufmerksam. Seit einem Jahr ist er in der Playstation Liga unterwegs und tritt bei den Meisterschaften in der Disziplin Street Fighter IV an. "Das ist ein wirklich geiles Spiel", schwärmt der inzwischen Clanlose. Die Grafik sei spitze und das Gameplay gegenüber der Konkurrenz erhaben. "Es ist das beste Beat'em Up, das noch saubere Eingaben verlangt." Bei Tekken zum Beispiel ginge es nur darum, eine gute Kombo schnell einzutippen und den Gegner dann in der Luft zu halten. Juggling beherrscht das Spiel. Die ersten Duelle hat er noch sicher für sich entscheiden, aber am Ende wurde er dann nur Vierter. Sichtlich betrübt erzählt der Wiesbadener: "Ich hätte Zweiter werden können, aber ich war zu aufgeregt."

Sein Tipp für die WM 2010: "Deutschland ist eine Turniermannschaft." Klar, dass sie deswegen im Finale stehen. Wahrscheinlich gegen Brasilien.

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Auf dem linken Bild seht ihr Martin mit seinem stolzen Vater, der ihm die Reise sponsorte.

Worms 1on1 | Martin | (ZockerG0tt)
Der 22-Jährige ist Rollenspieler. Und selbstverständlich wartet auch er sehnsüchtig auf Final Fantasy XIII. Und auf MAG. Das zieht er sogar Call of Duty: Modern Warfare 2 vor. "Die Maps sind zu klein", begründet er seinen Standpunkt. Bei den Playstation Masters tritt er allerdings in Worms an, weil "es einfach das netteste Spiel ist". Seit 2006 spielt Martin in der Playstation Liga, damals noch bei einem Clan. In diesem Jahr ist er zum ersten Mal bei den Meisterschaften dabei. Auf den ersten Platz hat er sich in der Qualifizierungsphase gearbeitet. Als er das seinem Vater zeigte, hat dieser ihm die Fahrt von Riesa zum Nürburgring gesponsert. "Sowas kann man schon mal machen. Da muss man durch", sagt der Vater. Und obwohl er fast Sechzig ist, verfolgt er intensiv jedes der Turnierspiele. Selbst spielt er allerdings nicht, obwohl Martin dazwischen fährt. Denn Zuma am PC beispielsweise spiele er schon. Am Ende schaffte es Martin tatsächlich ins Finale, zieht aber im bis zum Schluss spannenden Match den Kürzeren. "Ich fand's schade, das er sich einfach auf eine höhere Ebene verzogen hat und mich hat ersaufen lassen."

Sein Tipp für die WM 2010: "Davon habe ich wirklich keine Ahnung."

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Rennsport-Fans kommen im Ringwerk voll auf ihre Kosten. Genau das richtige für die GT Academy.

Inzwischen ist es 11 Uhr. Mein Frühstück besteht aus allem, was nötig ist, um weiter fit zu bleiben: Twix und Kaffee (Pott). Zucker und Koffein sind Zaubermittel und machen müde Männer munter. Ich beobachte die regulären Besucher des Ringwerks, darunter viele stolze Väter mit ihren Sprösslingen. Die Kinder sind natürlich mehr von den digitalen Welten fasziniert. So ein bisschen Blech, dass man wegen der Absperrung nicht einmal anfassen kann: laaaaannngweillig.

Ich verstehe das gut. Für schnelle Autos habe ich nicht viel übrig. Allerdings ist auch der eSport bisher an mir vorbei gerauscht. Das Jagen von Bestzeiten bei Rennspielen oder das Spielen im Clan bei Shootern reizte mich noch nie. Vielleicht auch deswegen, weil ich dafür nicht gut genug spiele. Das aber auch Bomberman Ultra und Worms, beides Spiele aus dem Playstation Network, vertreten waren, finde ich wiederum super.

Die Playstation Liga wurde übrigens 2004 gegründet. Auf der Games Convention fand in die erste Liga-Veranstaltung statt. Dabei funktioniert die Liga bis heute anders als übliche Ligen. Zwar gibt es auch pro Jahr zwei Runden, aber die jeweiligen Disziplinen werden unter Berücksichtigung der Matches, Forenaktivität und LAN-Tauglichkeit ausgewählt. Wer also möchte, dass sein Spiel am Masters teilnimmt, kann dies nur gemeinsam mit der Community schaffen.

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Im Finale stand Baris gegen einen Clan-Kollegen. Die anderen fieberten für beide gleichermaßen mit.

FIFA 10 | 1on1 | Baris (Stylomatiqo)
Eigentlich ist er noch ein Frischling. Seit einem Jahr erst ist er im Clan CW Gaming dabei, bei den Playstation Masters startet Baris auch zum ersten Mal. Als es die inoffizielle FIFA-Liga noch gab, hat er da mitgezockt. Ansonsten spielt er gelegentlich Need for Speed: Shift, Grand Theft Auto IV und "natürlich Call of Duty: Modern Warfare 2". Derzeit bastelt der 19-Jährige an seinem Abitur und im Herbst will er BWL studieren. Dass er dort nur einer unter vielen ist, lässt er nicht gelten: "Es gibt nicht so viele, die auch einen guten Abschluss machen." Und den strebt er an. Die Schellhase-FIFA-Zwillinge kennt er auch und hat bereits gegen sie gespielt. Anfangs nicht so gut, aber er wurde immer besser. Eine solche Karriere kann er sich natürlich auch vorstellen, aber sein Studium geht vor. Im Finale trifft der Bad Schwalbacher auf einen Clan-Kollegen. Nachdem sein Kontrahent in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielte, unterliegt er im folgenden Spiel knapp. Ein nervenaufreibendes Match. Kommentiert hat er seine Leistung wie ein richtiger Fußballprofi: "Wenn man seine Chancen nicht richtig nutzt... im Finale hat man nicht so viele, die muss man nutzen."

Sein Tipp für die WM 2010: Spanien gegen Brasilien, so wird es kommen. Die Deutschen hat er aber nicht gänzlich abgeschrieben. "Deutschland ist eine Turniermannschaft, die kommen bis ins Halbfinale."

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Die beiden Brüder Kevin (Mitte, linkes Bild) und Dennis (Rechts, linkes Bild) lieferten sich bei Motorstorm ein Duell um den ersten Platz.

Motorstorm: Pacific Rift | 1on1 | Kevin (BlackWolves-666)
Das erste Mal war Kevin auf der Gamescom beim Playstation Masters. Durch einen Kumpel ist er auf die Playstation Liga gestoßen, spielt inzwischen im Clan Division Zero. In Köln hat er den Kumpel dann geschlagen und wurde Turniersieger. Eine ordentliche Karriere, die der 19-jährige Augsburger da hingelegt hat. In der Weltrangliste steht er auf Platz 2. Für einen Monat hat er sogar die Spitze erobert. "Dann hat mich so ein doofer Engländer überholt", poltert Kevin. Auf fünf Strecken hält er den Geschwindigkeitrekord und wurde bei den Playstation Masters zum wertvollsten Spieler der Liga ernannt. Neben Motorstorm: Pacific Rift spielt er auch Call of Duty: Modern Warfare 2, GTA IV und Rock Band. Allerdings eher selten allein. Sein Bruder Dennis (AquaWolves-666) teilt seine Leidenschaft für die Sony-Konsole. Das geht sogar so weit, dass auch Dennis sich für die Playstation Masters qualifizierte und es ebenfalls ins Finale schaffte. Das Bruderduell hat Kevin seelenruhig für sich entschieden. "Aufgeregt war ich nur im Halbfinale, weil ich gegen einen fremden Gegner gefahren bin. Im Finale nicht, dass war ja mein Bruder", erzählt er frei heraus. Böses Blut gibt es zwischen den beiden nicht, dass sieht man nicht nur, sondern spürt es auch.

Sein Tipp für die WM 2010: Kevin glaubt fest an unsere Nationalelf. "Ich hoffe, dass Deutschland gewinnt und denke, dass sie es schaffen."

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Patrick ist mit Familie angereist (rechtes Bild). Der kleine Sohn probiert sich übrigens auch schon an Gran Turismo.

Gran Turismo 5: Prologue | Adrenalin | Patrick (PESPaddi)
Der Familienvater aus Neuwied fühlt sich offenbar schon als Rentner. Nur zögerlich rückte er mit der Dreißig raus, die er inzwischen ist. Dabei ist Patrick im Liga-Geschäft noch relativ frisch. Seit 2007 ist er dort registriert und besucht inzwischen schon die dritte Meisterschaft. Patrick kämpft für den Clan The Predators. "TP rulez" ist sein Motto. "Das musst du unbedingt erwähnen." Neben Gran Turismo 5: Prologue spielt er noch Socom: Confrontation und Call of Duty: Modern Warfare 2. Letzteres auch im Liga-Betrieb. Für Pro Evolution Soccer hat er kaum noch Zeit. "PES 2009 hab ich zuletzt richtig gespielt. 2010 steht zwar im Schrank, aber wurde bisher kaum angerührt." Und natürlich freut er sich auf den kommenden Release von Gran Turismo 5. Bei den Meisterschaften blieb er glücklos. Patrick ist in der Gruppenphase ausgeschieden. "Ich war jede Runde besser als alle Spieler aus Gruppe A, aber wurde trotzdem immer nur Dritter", ärgert er sich.

Sein Tipp für die WM 2010: "Ich würde mir wünschen, dass Deutschland ins Finale kommt", sagt Patrick und vermutet, dass sie dort wohl auf Brasilien treffen.

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Die Vorrunden finden noch in einem größerem Raum statt. Das Finale dann im großen Kreis unter der Aufsicht von Plastik-Schumi.

In der Mittagszeit schlage ich bei Kartoffelsalat und Bulette zu ("beides selbstgemacht"). Interessante Gespräche bisher. Offensichtlich gibt es zwar eine lebendige Community, aber nicht jeder Spieler engagiert sich in einem Clan. Manche waren zwar irgendwann mal in einem Clan, sind aber nun solo unterwegs. Bei der diesjährigen Liga-Veranstaltung sind offenbar auch viele Spieler aus der Umgebung unterwegs. Berliner jedenfalls sind hier Exoten.

Gegen zwei Uhr nachmittags kommt der erste, richtige Hänger. 30 Stunden bin ich inzwischen wach. Sieht man von der halben Stunde ab, die ich im Shuttlebus gedöst habe. So eine Playstation Liga schlaucht. Aber keine Müdigkeit vortäuschen. Wasser ins Gesicht und Cola in die Blutbahn. Dann geht's weiter.

Außerdem findet ja zeitgleich die GT Academy statt. Für eine Qualifikation mussten Fahrer aus 17 Ländern möglichst gute Rundenzeiten in einer speziellen Online-Zeitrennen-Demo schaffen. Die Demo war kostenlos über das Playstation Network erhältlich und und lief bis zum 25. Januar 2010. Die 20 schnellsten Fahrer aus Deutschland standen sich nun am Nürburg gegenüber und traten in mehreren Runden gegeneinander an. Aber erst einmal weiter mit der Liga.

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Jörn fuhr ihnen allen davon bei Need for Speed: Shift. Über eine Minute Vorsprung hatte er bei seinem Sieg im Finale.

Need for Speed: Shift | 1on1 | Jörn (Zwobot)
Seit 2004 spielt Jörn schon in der Playstation Liga, meistens war er auch bei den Masters mit dabei. Der 23-Jährige aus St. Peter Ording gehört zu den Soldaten des Zorns, spielt sonst noch Call of Duty: Modern Warfare 2 und Socom: Confrontation. Für mehr hat der Playstation-Fan keine Zeit. In seiner Disziplin Need for Speed: Shift ist er jedenfalls spitze. "Bisher habe ich alles gewonnen", sagt er selbstsicher. Kein Wunder, fährt er doch wie ein Henker über die Piste. Im Finale fuhr er gar über eine Minute Vorsprung raus. Vielleicht sollte die Konkurrenz am Pad sich auch einmal etwas von ihm abschauen. Als einziger Fahrer im Tunier entschied er sich nämlich für die Steuerung mit dem Lenkrad. Völlig abgebrüht ist Jörg aber nicht. "Ein bisschen feucht ist das Lenkrad schon geworden", gibt er nach dem Finale erleichtert zu.

Sein Tipp für die WM 2010: Jörn glaubt an ein Finale zwischen Spanien und Deutschland, bei dem aber die Südeuropäer siegen.

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Die Jungs von Evo sind eigentlich sehr von sich überzeugt. Trotzdem wurden sie nur Dritte.

Call of Duty: Modern Warfare 2 | 6on6 | Robin (Nyt)
Bereits 2006 traf ich die Jungs vom Clan Evo. Robin war auch damals am Start und sie kämpften um einen Socom-Sieg. Erfolgsverwöhnt wie vor dreieinhalb Jahren präsentierte sich Robin auch auf dem Nürburgring. Neben Call of Duty: Modern Warfare 2 spielt er in seiner Freizeit FIFA 10 und Bomberman. MAG sagt ihm aber nicht zu. "Die Grafik ist es nicht toll und es herrscht ein großes Durcheinander", findet der 23-jährige Bayer. "Anders als bei der Xbox 360 wird bei der PS3 kein Headset mitgeliefert. Das haben viele bei MAG nicht", meint er verärgert. Beim letzten Aufeinandertreffen glaubten die Jungs nicht so recht an einen Sieg. Und auch diesmal war der Clan nicht überzeugt: "Ich bin Optimist, aber die Map kennen wir nicht und wir trainieren kaum noch." Am Ende reichte es für den dritten Platz, die Jungs von KoD-eSport holten sich den Sieg. Aber ganz ehrlich, wer nicht gewinnen will, der hat es auch nicht verdient.

Sein Tipp für die WM 2010: "Ein Finale zwischen Deutschland und Italien fände ich super als Revanche", meint er.

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Sarah, die stolze Spielerfrau, unterstützt ihren Freund bei den Playstation Masters.

Spielerfrau | Sarah (Mavis)
Sarah ist 23, studiert auf Lehramt für Religion und Geschichte in Köln und ist Spielerfrau. Das zumindest steht groß auf dem T-Shirt, dass der Clan ihres Freundes für sie gebastelt hat. Bereits zum zweiten Mal ist sie mit bei den Playstation Masters, obwohl sie selbst nicht in der Playstation Liga unterwegs ist. Spielerfrau eben. Lieber widmet sie sich zwei Stunden am Tag World of Warcraft oder wartet auf Final Fantasy XIII. Alle Teile, die für Sonys Konsolen erschienen sind, hat sie durchgespielt. Auf World of Warcraft: Cataclysm freut sie sich allerdings noch nicht so richtig. "Ich bin gespalten, weil die alte Welt weg ist." Übrigens kommt zu den beiden Klischees World of Warcraft und Final Fantasy auch noch eine gewisse Affinität für Singstar und den NDS. Im Grunde fehlen in der Liste nur Die Sims 3, um alle typischen Spiele aufzuzählen, die einen ungewöhnlich hohen Frauenanteil aufweisen.

Ihr Tipp für die WM 2010: "Ich habe keine Ahnung. Als ich wollte, das Deutschland gewinnt, hat Klinsmann noch aktiv gespielt."

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Marc unterstützt die Playstation Liga und wurde dafür zum wertvollsten Spieler gekührt. An der gleicher Stelle wurde kurz zuvor noch Reifenwechsel trainiert.

Ja, die gute Sarah. Wenn ich mich nicht verzählt habe, war sie eine der beiden Frauen, die es nach Nürburg geschafft haben. Beide allerdings nicht als Teil der Liga, sondern als Mitreisende. Sarah unterstützte ihren Freund beim Worms-Turnier, aber immerhin zockt sie auch selbst. Vielleicht stimmt es ja doch, dass Frauen in der Regel den Wettbewerb scheuen und sich nicht so gern mit anderen messen wie das eben die Männer tun.

Eine weitere interessante Erkenntnis war für mich die häufige Nennung von Call of Duty: Modern Warfare 2. Vor allem ist es scheinbar vielfach der einzige Titel, der zusätzlich in die PS3- Laufwerke wandert - neben dem Turnierspiel, dass ja trainiert werden muss. Sollten die Publisher wirklich clever gehandelt haben, als sie massenhaft Titel in dieses Jahr geschoben haben und sich nun übers erste Halbjahr ausbreiten? Wäre die Playstation Liga repräsentativ, gäbe es darüber wohl keine Diskussion.

Bei der Siegerehrung wurden aber nicht nur die Gewinner gekürt, die neben Ruhm und Ehre unter anderem eine PSP Go und diverse Spiele mit nach Hause nahmen. Ausgezeichnet wurden auch zwei Sonderpreise für die wertvollsten Spieler. Einer ging an den überragenden Motorstorm-Fahrer Kevin, der bereits vorgestellt wurde. Ein anderer aber tat sich ebenfalls hervor, selbst wenn er kein Turnierteilnehmer war. Marc (DJ_AK_85) wurde für seinen unermüdlichen (übrigens ehrenamtlichen) Einsatz für die Community geehrt. Ich kann dies sogar bestätigen, denn als ich anfangs etwas planlos umher irrte, half mir Marc ungefragt weiter. Klar, dass so einer aus Berlin kommt.

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Es war ein spannendes GT Academy-Finale, bei dem sich keiner etwas geschenkt hat.

Inzwischen standen sich bei der GT Academy-Entscheidung die vier besten Fahrer im Finale gegenüber. Nur zwei schaffen es zur GT Academy ins Trainingslager nach Silverstone. Dort werden sie ein zweimonatiges Fahrertraining absolvieren, an deren Ende eine internationale Rennlizenz wartet. Letztendlich wird jedoch nur ein Teilnehmer die Chance bekommen, den Nissan 370Z GT4 für das RJN Motorsport Team zu fahren.

Und ähnlich spannend wie die Finalevents der Playstation Liga ging es natürlich auch bei der GT Academy zu. Schließlich waren hier auch nur die Besten am Start. Unter anderem auch Steffen (Zocker16_GTRP) und Oliver (O-Schatzmuller), die bereits 2008 in Silverstone beim Finale mit dabei waren. Und tatsächlich gelang es Steffen, sich auf der Nordschleife mit einer Gesamtzeit von 22:36:472 erneut zu qualifizieren. Der Zweitplatzierte war Christian (GTRP_Gantenbein). Mit 22:37:408 war er nur eine Sekunde hinter Steffen.

"Nie hätte ich das gedacht. Ich kann es immer noch nicht fassen," erzählt Christian ganz aufgelöst. Seine Motivation, an der GT Academy teilzunehmen, war eigentlich relativ locker. Schließlich ging er davon aus, dass dort Leute teilnehmen, die etwas davon verstehen und er sich mit ihnen messen darf. Von der Top 50 hatte er geträumt und sich im Januar trotz wenig Freizeit vor die PS3 geklemmt.

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Die drei stolzen Gewinner der GT Academy. Alle vier Teilnehmer sind übrigens ausnahmslos ohne Schuhe gefahren.

Mit der Finalstrecke hatte er dann etwas Glück: "Auf der Nordschleife kenn ich jeden Huckel", freut er mit noch immer leuchtenden Augen. "Die Strecke bin ich sicher 5000 mal gefahren." So kann es manchmal gehen. Für Steffen waren die Ziele schon klarer. Für ihn stand als Ziel Silverstone im Fokus. Und den Traum, den sich Lucas Ordonez, der Gewinner von 2008, erfüllt hat, träumt auch er. Christian dagegen muss erst einmal schauen, ob er überhaupt zwei Monate Urlaub bekommt.

Zum Abschluss des Abends ging es auf eine Party, mit einem exklusiven Heavy Rain-Bereich für die Spieler der Playstation Liga. Und auch die GT Academy-Teilnehmer waren eingeladen. Sogar das Moderatoren-Pärchen war da. Die beiden mühten sich den ganzen Tag, die launischen Hardcore-Gamer bei der Stange zu halten. Auch den Spruch, mit dem dieser Bericht eingeleitet wird, geht auf ihr Konto. Aus Sicht eines Berliners handelte es sich bei der Veranstaltung um eine leicht gehobene Dorfdisco. Spaß hatten wir trotzdem alle, weshalb ich den Laden auch erst verließ als die Lichter wieder angingen. Was zum Teufel ist eine Sperrstunde!?!

Gegen fünf Uhr morgens war ich im Hotel und hatte mich gerade via UMTS mit dem Internet verbunden. 46 Stunden waren vergangen. "Es hat sich gelohnt", geht mir durch Kopf. Dann schlafe ich ein. Exakt um 8.30 Uhr wache ich von selbst wieder auf. Nach dreieinhalb Stunden. Noch eine Stunde bis der Shuttlebus mich zum Hauptbahnhof nach Köln bringt. Genug Zeit fürs Duschen und ein Frühstück. Und wieder denke ich zufrieden: "Es hat sich gelohnt." Ein paar Mal wurde ich gefragt, ob ich beim nächsten Mal wieder dabei bin. Versuchen werde ich es, da bin ich mir sicher. Inzwischen bin ich nun auch endlich ein anständiges Liga-Mitglied.

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