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Rainbow Six: Siege

Komplexe Zerstörung von Rainbow Six: Siege

Ubisoft erklärt uns logistische Probleme, wenn man als Spieler überall durchkommt und wie Koop, Single- und Multiplayer ausbalanciert werden in Rainbow Six: Siege.

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Einen Tag nach der großen Enthüllung zum Abschluss von Ubisofts E3-Pressekonferenz haben wir mit dem K.I.-Experten von Rainbow Six: Siege, Jerome Lassere, über die Ankündigung und den Konzeptwechsel von Patriots zu Siege gesprochen.

"Wir waren nicht besonders zufrieden mit den Ergebnissen" von Rainbow Six: Patriots, erklärt er uns, warum das Projekt gekippt wurde. "Wir hatten nicht das Gefühl auf einer Ebene mit dem zu sein, was wir als Entwickler wollten und was die Spieler erwarten oder verdienen. Irgendwann mussten wir eine Entscheidung treffen: Wird es funktionieren oder gehen wir den harten Weg und fangen mit einem Neustart wieder ganz von vorne an? Mit dem Fokus auf die Next-Gen-Konsolen und wollten wir ein neues Rainbow Six entwickeln und so kamen wir zu dem Gameplay von Siege."

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Rainbow Six: SiegeRainbow Six: Siege
"In Siege, mit der vollen Zerstörbarkeit, kann man überall durchbrechen. Du kannst durch den Boden in einen Raum unter dir durchbrechen."
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Er fährt fort und fasst zusammen, was die Serie so speziell macht: "Der Gedankenprozess lief folgendermaßen: Was ist Rainbow Six? Was definiert taktische Egoshooter? Wir entschieden uns für ein Gameplay, das das gesamte Spielprinzip der Serie zusammenfasst. Wir hatten schon eine ganze Zeit an der Zerstörungstechnik gearbeitet und wussten: Wir haben hier etwas gutes in den Händen. Also haben wir all dies zu einem Spielprinzip kombiniert, das wirklich definiert und abgrenzt, was Rainbow Six tatsächlich ist."

Offensichtlich ändert die Zerstörungstechnik die Art, wie das Spiel gespielt wird, aber laut Lassere ist es eher eine Erweiterung eines wichtigen Elements in der Geschichte der Serie. "Es gab schon immer die Idee von Durchbrüchen in Rainbow Six. Das war schon immer da, war aber generell limitiert auf einige Wände oder Türen. Jetzt in Siege, mit der vollen Zerstörbarkeit, kann man überall durchbrechen. Du kannst durch den Boden in einen Raum unter dir durchbrechen."

Und es geht noch besser: "Du kannst Wände und sogar Barrikaden durchbrechen, die von den Verteidigern aufgestellt wurden. Die Rolle der Verteidiger ist das genaue Gegenteil. Sie müssen die Zerstörung verhindern und die Gegend befestigen. Sie wollen eine Festung an ihrem Ort errichten, also verbarrikadieren sie die Gegend. Sie können Wände verstärken und es gibt Fallen und Stacheldraht... eben alles, was den Fortschritt der Angreifer verlangsamt."

Rainbow Six: Siege
Die Technologie ist extrem High-Tech - das läuft nur auf den Next-Gen-Plattformen.
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Einfach sei das alles nicht in der Entwicklung. "Es ist ein beeindruckend komplexes Problem", fährt er fort, als wir anmerken, das dieses Überall-Durchbrechen den Designern doch einige Kopfschmerzen bereiten muss. "Es hat so viele Türen geöffnet, nicht nur beim Gameplay, sondern auch bezüglich der Komplexität und der Produktion. Zuallererst: Die Technologie ist extrem High-Tech - das läuft nur auf den Next-Gen-Plattformen - und ist auch der Grund für unseren Wechsel."

Es habe sich herausgestellt, dass das Team zu Zimmermännern und Elektrikern werden musste, um Teile der Spielwelt genau darzustellen die wir normalerweise gar nicht zu sehen bekommen. "Im Gegensatz zu dem, was alle andern Spiele in der Vergangenheit gemacht haben, wenn du ein Haus entwirfst, gibt es keinen Grund, am Inneren der Wände zu arbeiten. Niemand wird das jemals zu sehen bekommen."

Das sei nun völlig anders. "Jetzt haben wir Leute, die an den Kabeln, Rohrleitungen und hölzernen Verstrebungen innerhalb der Wände arbeiten. Wenn du durch eine Wand schießt, dann ist da eine hölzerne Strebe und es wird überall Holzsplitter geben. Aber das muss da sein. Also haben wir ein komplettes Haus mit allen strukturellen Elementen eines realen Hauses gebaut, selbst das hier ein Videospiel ist. Für die Produktion ist das riesig. Es verändert unsere Arbeitsweise stark... und am Ende hatten wir eine Menge Erfahrung darin, was es braucht, ein Haus zu bauen."

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Der Hauptfokus während der Produktion "liegt darauf, das Spiel zu einem zusammenhängenden Produkt zu machen".

Während bei der Präsentation und der Anspiel-Session der Fokus auf dem Multiplayer-Modus lag, verrät uns Jerome einiges über die Aspekte des gesamten Pakets, nennt den Einzelspielermodus "anders und neu" und erklärt, wie jeder Modus sich in die Gesamterfahrung von Rainbow Six: Siege einfügt.

"Wir werden auf jeden Fall an den Einzelspieler- und Koop-Aspekten arbeiten. Ich als Chef der K.I. habe natürlich ein großes Interesse an diesen Aspekten. Ja, wir werden viel von all dem haben als Spieler. Fans können erleichtert sein, sie werden sich wie zuhause fühlen, wenn das Spiel erscheint. Trotzdem wird es anders und neu sein."

Der Hauptfokus während der Produktion "liegt darauf, das Spiel zu einem zusammenhängenden Produkt zu machen. Bei manchen Spielen sind Einzel- und Mehrspielermodus komplett unterschiedliche Spiele. Aber das hier ist Rainbow Six und es soll sich wie ein Komplettpaket anfühlen. Wir haben Möglichkeiten für die Spieler, direkt in das Spiel einzusteigen und bei allem, was sie machen, ein etwas anderes Gefühl zu haben. Trotzdem ist es das gleiche Spiel. Es gibt viele Wege, das Spiel kennen zu lernen und es zu spielen, aber mehr wird erstmal nicht verraten."

Unser Nachfrage nach Waffen und Ausrüstung lässt den Entwickler noch kurz das Fortschrittssystem anschneiden. "Ein Schwerpunkt sind die unterschiedlichen Rollen, wir haben asymmetrisches Gameplay und daher gibt es unterschiedliche Arten, das Spiel zu spielen, je nachdem, ob du Angreifer oder Verteidiger bist. Es wird hier Abwechslung geben. Die Leute erwarten Anpassungsmöglichkeiten, Fortschritt und all diese Dinge. Einige dieser Aspekte werden wir auch haben, und die Art, wie wir das machen, wird sehr interessant. Aber darüber wollen wir jetzt noch nicht sprechen. Wir wollen noch einige gute Nachrichten für später aufheben."

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